Gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin hat es nach Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes schon mehrere versuchte Attentate gegeben. "Aber wie sie sehen, waren sie erfolglos", sagte Geheimdienstchef Kyrylo Budanow einem Interviewer des ukrainischen Portals "New Voice". Dabei gab der General keine Hinweise, worauf sich seine Behauptung stützt. Er gab auch keine Hinweise, ob sein Dienst oder andere Kiewer Geheimdienste in solche Pläne verwickelt sein könnten.
Budanow ist aber für Provokationen bekannt, die Teil seiner psychologischen Kriegführung sind. Der Kreml reagierte auf die Äußerung: Sprecher Dmitri Peskow stellte klar, dass für die Sicherheit des ersten Mannes in Russland angemessen gesorgt sei. "Die Bedrohung durch das Kiewer Regime ist offensichtlich", sagte er in Moskau der staatlichen Nachrichtenagentur Tass.
Wladimir Putin seit mehr als 20 Jahren an der Macht
Budanow goss weiter Öl ins Feuer mit der Aussage, Putin sei in der russischen Elite nicht mehr die von allen anerkannte Kompromissfigur. Weil er aber seit mehr als 20 Jahren an der Macht sei, hätten die Russen Angst, ihn zu verlieren. Deshalb erwarte er nach einem Ableben Putins Ähnliches wie nach dem Tod des Sowjetdiktators Josef Stalin 1953. Für Menschen in der Sowjetunion sei damals "ihre ganze Welt zusammengebrochen, sie wussten nicht, wie sie weiterleben sollten", sagte der Leiter des Militärgeheimdienstes.
Alte Gesichter, neue Gesichter: Putins neuer, alter Machtzirkel

Bislang ist wenig bekannt über versuchte Anschläge auf Putin. Budanow behauptete bereits im Mai 2022, es habe schon wenige Tage nach dem Angriff auf die Ukraine einen Attentatsversuch auf Putin gegeben. Dies sei von Männern aus dem Kaukasus ausgegangen. Belegen konnte Budanow seine Behauptung aber nicht.
Selenskyj zählt Anschlagspläne nicht mehr
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte einmal in einem Interview, er habe aufgehört zu zählen, wie viele Anschlagsplänen es gegen ihn schon gegeben habe. Direkt nach dem russischen Einmarsch vom Februar 2022 hatten russische Spezialkräfte in Kiew Jagd auf ihn gemacht. Zuletzt wurde im Mai dieses Jahres die Spitze des Personenschutzes neu organisiert. Dort waren angeblich zwei Offiziere von Moskau für Attentate auf Selenskyj, Budanow und andere ukrainische Offizielle angeheuert worden.