Bei dem landesweiten Streik gegen die Sparpolitik der griechischen Regierung ist es zu Ausschreitungen gekommen. Die Polizei setzte nach eigenen Angaben Tränengas gegen Dutzende Steine werfende Demonstranten ein. Gegen Mittag befanden sich Tausende Griechen auf dem Weg zum Parlament. Überall im Land gab es Proteste. Ämter, Geschäfte und Schulen blieben geschlossen. Krankenhäuser arbeiteten für 24 Stunden nur mit Notbesetzung.
Es ist der erste Generalstreik der Griechen gegen die Sparmaßnahmen der Regierung in diesem Jahr. Betroffen waren am Mittwoch Fährverbindungen auf die griechischen Inseln, Eisenbahnen und ein Teil des öffentlichen Nahverkehrs in der Hauptstadt Athen. Zudem sollte der Luftverkehr für vier Stunden bestreikt werden. Die Fluglinien Olympic Airways und Aegean strichen 35 beziehungsweise 13 Inlandsverbindungen.
Eingeschränkt waren auch die Dienstleistungen in Krankenhäusern, Schulen und Behörden. Dem Streik schloss sich auch die Journalistengewerkschaft an, so dass Radio- und Fernsehnachrichten ausfielen. Zu dem Streik aufgerufen hatten die größte Gewerkschaft für den Privatsektor, GSEE, und die Gewerkschaft für den Öffentlichen Dienst, ADEDY. Für Mittwoch waren mehrere Kundgebungen verschiedener Gewerkschaften geplant. Die Polizei war mit rund 5000 Sicherheitskräften in Athen im Einsatz, um mögliche Ausschreitungen zu verhindern.
Das hoch verschuldete Griechenland hatte sich als Bedingung für die internationalen Milliardenhilfen zu einem harten Sparkurs verpflichtet. Dazu gehören Kürzungen der öffentlichen Ausgaben, der Löhne und Renten sowie Steuererhöhungen. Dagegen hatten die Griechen im vergangenen Jahr bereits mit Streiks und Arbeitsniederlegungen protestiert.
Bislang hat Griechenland 38 Milliarden Euro aus dem 110-Milliarden-Euro-Rettungspaket von EU und IWF erhalten. Im März soll die vierte Rate über weitere 15 Milliarden Euro ausgezahlt werden.