Georgien Iwanow verhandelt mit Schewardnadse

Der russische Außenminister Iwanow hat am Sonntag mit dem georgischen Präsidenten Eduard Schewardnadse und mit der Opposition über Auswege aus der Staatskrise gesprochen.

Der russische Außenminister Iwanow hat am Sonntag mit dem georgischen Präsidenten Eduard Schewardnadse über Auswege aus der Staatskrise nach der Erstürmung des Parlaments durch die Opposition gesprochen. Einzelheiten aus dem fast zweistündigen Gespräch in der Residenz Schewardnadses am Rande von Tiflis wurden zunächst nicht mitgeteilt. Danach wollte Iwanow zum zweiten Mal mit der Opposition sprechen, teilte deren Führerin Nino Burdschanadse mit.

Schewardnadse und auch seine Gegner erklärten, sie wollten eine gewalttätige Auseinandersetzung vermeiden. "Der Präsident hat eindeutig jegliche Aktionen verboten, die zu einem Blutvergießen führen könnten", sagte Verteidigungsminister David Tewsadse. Nach dem Sturm auf das Parlament am Samstag hatte Schewardnadse den Ausnahmezustand verhängt. Den geforderten Rücktritt lehnte er ab.

Die bisherige Parlamentsvorsitzende Burdschanadse erklärte, Polizei und Armee stünden auf Seiten der Demonstranten. "Das haben sie gezeigt, als das Parlament gestürmt wurde. Die Polizei und das Militär haben die Demonstranten nicht aufgehalten", sagte sie der Deutschen Welle.

Die Lage im Zentrum von Tiflis war am Sonntag ruhig. Die Gegner Schewardnadses hatten die ganze Nacht vor dem Parlament ausgeharrt. Der Protest gegen den Präsidenten hatte sich an Fälschungen der Ergebnisse der Parlamentswahl vom 2. November entzündet.