Eskalation in Bangkok: Bewaffnete Sicherheitskräfte sind am Freitag in Richtung auf eines der seit Wochen von Regierungsgegnern besetzen Areale vorgerückt. Bei den Auseinandersetzungen wurden nach Angaben örtlicher Medien Dutzende Menschen verletzt, darunter ein Reporter des französischen TV-Senders France 24 und ein einheimischer Journalist. Am Donnerstagabend war ein Demonstrant durch eine Granatenexplosion ums Leben gekommen, ein Anführer der Demonstranten wurde in den Kopf geschossen und lebensgefährlich verletzt.
Am Freitagvormittag hatten die Oppositionellen zahlreiche Barrikaden in Brand gesteckt, weil sie ein Vorrücken der Sicherheitskräfte fürchteten. Außerhalb des Viertels hatten sich Rothemden und Sicherheitskräfte in gespannter Atmosphäre gegenüber gestanden. Polizei und Armee hatten die Zufahrtstraßen abgeriegelt.
Die Sicherheitskräfte waren am Donnerstagabend - gut einen Monat nach dem letzten fehlgeschlagenen Versuch - erneut zu dem von den Oppositionellen besetzten Gelände vorgerückt. An verschiedenen Stellen waren Schüsse und Explosionen zu hören. Der radikalste Anführer der Demonstranten, Generalmajor Khattiya Sawasdipol genannt Seh Daeng, wurde mitten im Interview mit ausländischen Journalisten in den Kopf geschossen. Er lag am Freitag auf der Intensivstation im Krankenhaus. Ein Sprecher der Demonstranten machte Scharfschützen der Armee verantwortlich.