Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras hat nach einem Medienbericht wegen der akuten Finanznöte seines Landes um einen kurzfristigen Termin mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker gebeten. Juncker allerdings habe ein Treffen am Freitag abgelehnt, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" weiter. Die Zeitung berief sich damit auf Informationen aus Athener Regierungskreisen.
Tsipras und Juncker sind dem Bericht zufolge übereingekommen, zunächst die Sitzung der Finanzminister der Euro-Länder (Eurogruppe) am kommenden Montag abzuwarten und danach über einen Termin zu sprechen. Eine Sprecherin der EU-Kommission sagte laut "SZ" dazu lediglich, dass Juncker und Tsipras "in permanentem telefonischen Kontakt" stünden.
Keine Gehaltszahlung für Hilfslehrer
Finanzminister Yanis Varoufakis hatte kürzlich erklärt, für März könne sein Land noch die Zahlungsverpflichtungen erfüllen. Die Lage ist sehr ernst. Die Regierung habe bereits im Februar nicht alle Staatsbediensteten bezahlen können, hieß es in der Zeitung weiter. Erstmals hätten etwa Hilfslehrer kein Gehalt bekommen.
Die Euro-Partner hatten kürzlich das geltenden Hilfsprogramm für Griechenland um vier Monate bis Ende Juni verlängert. Damit hat das Land die Chance, wenn es versprochene Reformen in die Wege leitet und umsetzt, nach dem April wieder Hilfsgelder seiner Partner zu erhalten.
Im März muss Athen Verpflichtungen im Umfang von gut 6,85 Milliarden Euro erfüllen. Am Mittwoch hatte sich der Staat kurzfristig 1,138 Milliarden Euro über die Ausgabe kurzlaufender Anleihen am Kapitalmarkt verschafft.