Erstmals seit den Terroranschlägen von Mumbai vor 15 Monaten sind die Außenminister von Indien und Pakistan wieder zu Friedensgesprächen zusammengekommen. Die indische Außenministerin Nirupama Rao sprach danach am Donnerstag von einem ersten Schritt zur Wiederherstellung von Vertrauen.
Sie habe ihrem Kollegen Salman Bashir deutlich gemacht, dass Pakistan mehr tun müsse, um islamistische Terrornetzwerke zu zerschlagen und die Verantwortlichen für die Anschläge zur Rechenschaft zu ziehen. Rao sagte weiter, es sei eine "nützliche Diskussion" gewesen, die die Tür für zukünftige Gespräche nicht zuschlage.
Gespräche über Gespräche
Ein Durchbruch war von dem Treffen ohnehin nicht erwartet worden, galt doch bereits die Erneuerung des Dialogs angesichts der gespannten Beziehungen der Nachbarstaaten als großer Erfolg der Entspannungsbemühungen. Er erwarte eine sehr gute, konstruktive Unterredung, sagte Bashir vor dem Treffen.
Eine Tagesordnung für die Beratungen gab es nicht. Während Indien vor allem über die terroristische Bedrohung aus Pakistan sprechen wollte, strebt die Regierung in Islamabad ein umfassenderes Programm an, das auch eine Lösung des Kaschmir-Problems einschließt. In den vergangenen sechs Jahrzehnten führten beide Länder drei Kriege.
In Indien wurden die Beratungen als "Gespräche über Gespräche" heruntergespielt. Grund ist auch, dass in der indischen Öffentlichkeit ein großes Misstrauen gegenüber Pakistan herrscht.