Irak Mehrere Tote bei Kämpfen

Die Zahl der Angriffe auf US-Soldaten im Irak nimmt zu. Beim Angriff auf eine Polizeistation im Nordwesten Bagdads wurden nach Angaben des arabischen Fernsehsenders El Dschasira zwei US- Militärpolizisten getötet und drei weitere verletzt.

Die Zahl der Angriffe auf US-Soldaten im Irak nimmt spürbar zu. In der irakischen Stadt Falludscha sind am Dienstag bei Kämpfen zwischen US-Soldaten und bewaffneten Irakern nach US-Armeeangaben zwei Soldaten und zwei Iraker getötet worden. Beim Angriff auf eine Polizeistation im Nordwesten Bagdads wurden nach Angaben des arabischen Fernsehsenders El Dschasira zwei US- Militärpolizisten getötet und drei weitere verletzt.

Wie das US-Zentralkommando im Irak berichtete, griffen Iraker in Falludscha eine Einheit der US-Armee mit Panzerfäusten und Gewehren an. Nach ersten Informationen der Amerikaner sollen die Angreifer aus einer Moschee heraus das Feuer auf die US-Soldaten eröffnet haben. Neun Soldaten wurden verletzt. Die Soldaten schossen zurück und töteten dabei zwei Angreifer. Sechs Verdächtige wurden festgenommen. In Falludscha hatte es mehrfach Konfrontationen zwischen den Einwohnern und den amerikanischen Besatzungssoldaten gegeben.

Der Irakische Nationalkongress (INC) verurteilte die Angriffe. Gleichzeitig wiederholte die Partei um Ahmed Chalabi aber ihren Vorwurf gegen die Amerikaner, diese hielten sich nicht an vor dem Krieg getroffene Abmachungen, wonach sie nur «eine Befreiungsarmee und keine Besatzungsarmee« sein sollten.

Am Montag waren bei Angriffen auf US-Armeefahrzeuge zwei Soldaten getötet und vier verletzt worden. Außerdem berichtete das Zentralkommando über einen Handgranatenangriff auf einen US- Wachtposten in Bakuba (nördlich von Bagdad) in der Nacht zum Montag. Dabei hätten die Soldaten eine irakische Angreiferin erschossen. Ehemalige Offiziere der von den Amerikanern inzwischen aufgelösten verschiedenen irakischen Armee-Einheiten hatten der US-Armee in den vergangenen Tagen mehrfach mit bewaffnetem Widerstand gedroht, falls sie keinen Sold mehr bekommen sollten. Das US-Zentralkommando in Florida gab die Festnahme von zwei Regional-Vorsitzenden der Baath-Partei Saddam Husseins bekannt, die beide auf der US-Liste mit 55 gesuchten Regimegrößen stehen. Seifeddin el Maschhadani, der Vorsitzende der Provinz El Muthanna, und Saad el Madschid el Feisal, Vorsitzender in der Provinz Salaheddin, seien bereits am Samstag verhaftet worden, hieß es. Wie das Zentralkommando mitteilte, hatte es am Montag eine Razzia bei Hilla gegeben, wo die Soldaten ein offenbar verlassenes Versteck ehemaliger Führungsmitglieder des Saddam-Regimes entdeckt hatten. In Baji seien 18 Iraker festgenommen worden, darunter zwei Anführer der einst von Saddams Sohn Udai geleiteten Miliz Fedajin Saddam. Unterdessen berichtete die arabische Zeitung «Al-Sharq Al-Awsat», der irakische Kurdenführer Dschalal Talabani habe der ersten Ehefrau des gestürzten irakischen Präsidenten Saddam Hussein und ihren beiden älteren Töchtern Schutz zugesagt. Der zweite Ehemann der ältesten Tochter Raghda, Mulhana Abdul Jabar, war am Sonntag von US-Soldaten in der Nähe der irakischen Stadt Tikrit festgenommen worden.