Iran Frau legt ihr Kopftuch in der Öffentlichkeit ab – und soll dafür nun 74 Peitschenhiebe ertragen

Eine Frau im Iran steht ohne Kopftuch auf einem Auto und macht mit beiden Händen ein Victory-Zeichen
Seit Monaten protestieren Frauen im Iran für ihre Freiheit, indem sie ihr Kopftuch ablegen
© UGC / AFP
Im Iran protestieren Frauen schon lange gegen ihre Unterdrückung – indem sie in der Öffentlichkeit kein Kopftuch tragen. Eine von ihnen wurde nun zu 74 Peitschenhieben verurteilt – allerdings zur Bewährung.

Nach einem Protest gegen die Kopftuchpflicht im Iran ist eine Ingenieurin Medienberichten zufolge zu 74 Peitschenhieben verurteilt worden. Wie die in Norwegen ansässige Menschenrechtsorganisation Hengaw am Samstag mitteilte, wurde die Strafe für fünf Jahre zur Bewährung ausgesetzt.

Kopftuch bei Veranstaltung im Iran abgeworfen

Seynab Kasemi hatte im Februar viel Aufmerksamkeit erregt, weil die während einer Veranstaltung bei einer Rede ihr Kopftuch demonstrativ auf den Boden warf. Videoaufnahmen der Aktion wurden vielfach im Internet geteilt. Die Frau hatte gegen die Entscheidung eines Ingenieurverbands protestiert, sie wegen eines schlecht sitzenden Kopftuchs nicht zur Vorstandswahl zuzulassen.

Seit dem Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini in Polizeigewahrsam vor rund einem Jahr ignorieren viele Frauen in den Metropolen des Landes die Kopftuchpflicht aus Protest gegen das islamische Herrschaftssystem. Amini war festgenommen worden, weil sie gegen die herrschende Kleiderordnung verstoßen haben soll.

DPA
tkr