Dem israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon, 77, geht es nach einem leichten Schlaganfall am Sonntag wieder besser. Scharon sagte der Zeitung "Haaretz": "Ich fühle mich gut. Offenkundig hätte ich einige Tage Urlaub nehmen sollen." Aber es gehe wieder vorwärts, betonte Scharon in Anspielung auf den Namen seiner neuen Partei Kadima (Vorwärts), schrieb das Blatt in der Nacht zum Montag in seiner Onlineausgabe. Trotzdem muss Scharon auf Anweisung der Ärzte mindestens 24 Stunden, möglicherweise aber auch mehrere Tage, in der Klinik bleiben.
Scharon war am Sonntag ins Krankenhaus gebracht worden. Sein Zustand sei stabil, teilten Ärzte nach ersten Untersuchungen mit. Scharon hatte während der Arbeit über Unwohlsein geklagt und auf der Fahrt in die Klinik das Bewusstsein verloren, bald aber wieder gewonnen. Israelische Medien berichteten, Finanzminister Ehud Olmert werde die Amtsgeschäfte zeitweise leiten. Scharon hatte das Amt des Regierungschefs 2001 übernommen.
Zustand ist nicht lebensbedrohlich
Der Zustand Scharons sei nicht lebensbedrohlich, teilten Ärzte mit. "Er ist bei vollem Bewusstsein und wird medizinisch untersucht", gab das Krankenhaus etwa eine Stunde nach dem Beginn der Behandlung des Politikers bekannt.
Polizei und Geheimdienst riegelten das Krankenhaus ab, in dem es für hochgestellte Personen einen besonderen Behandlungsbereich gibt. Scharon habe bereits wieder mit Vertrauten gesprochen, berichteten israelische Medien.
Scharon denkt nicht an Rücktritt
Trotz seines leichten Schlaganfalls, denkt der Politiker nicht an Rücktritt. Er habe in den vergangenen 60 Jahren an vorderster Front in der israelischen Politik gestanden, sagte Scharon dem Armee-Hörfunk. "Ich habe vor, meine Arbeit auf jeden Fall fortzusetzen."
Scharon hatte nach der Abkehr von seinem Likud-Block die neue Partei Kadima gegründet. Er will damit im kommenden Jahr bei vorgezogenen Parlamentswahlen für eine weitere Amtszeit als Ministerpräsident antreten. Nach Umfragen hat seine Partei gute Aussichten, aus dem Stand heraus stärkste politische Kraft zu werden. Die Wahl ist für März angekündigt.