Bei drei Bombenanschlägen auf westliche Hotels in der jordanischen Hauptstadt Amman sind am Mittwochabend mehr als 40 Menschen ums Leben gekommen. Der Nachrichtensender Al-Arabija berichtete, etwa 120 Menschen seien verletzt worden, als kurz hintereinander drei Sprengsätze in den Hotels Radisson SAS, Grand Hyatt und Days Inn explodierten. Die Hotels liegen alle in einem wohlhabenden Viertel von West-Amman und sind besonders bei westlichen und israelischen Touristen beliebt
Aus Sicherheitskreisen in Amman hieß es, der erste Sprengsatz sei in einem Festsaal im Radisson-Hotel explodiert, in dem gerade eine Hochzeitsfeier stattfand. Die meisten der zehn Todesopfer seien Hochzeitsgäste. Kurz darauf habe sich ein Selbstmordattentäter in der Eingangshalle des Grand Hyatt Hotels in die Luft gesprengt, der ebenfalls rund zehn Menschen mit in den Tod riss. Eine Autobombe sei dann vor dem Days Inn Hotel explodiert. Dort seien drei Angehörige einer chinesischen Delegation getötet worden. In Jordanien hatte es zuvor noch nie Selbstmordattentate gegeben.
Sechs mutmaßliche Terroristen festgenommen
Noch eine Stunde nach der Explosion fuhren Krankenwagen zum Radisson-Hotel, um Verletzte in umliegende Kliniken zu bringen. In ersten Fernsehbildern waren an dem Hotel keine größeren Schäden von außen zu erkennen. Eine CNN-Reporterin vor Ort berichtete, auch das Grand Hyatt weise äußerlich keine Schäden auf. Alle drei Hotels seien von der Polizei großräumig abgesperrt worden.
Die Behörden hatten in den vergangenen zwei Jahren mehrfach über die Festnahme mutmaßlicher Terroristen berichtet, die Anschläge in Jordanien geplant haben sollen. Wenige Stunden vor den Anschlägen hatten die jordanischen Behörden die Festnahme von sechs mutmaßlichen Mitgliedern einer Terrorzelle bekanntgegeben. Zu der "Chatab-Brigade", wie sich die Gruppe nannte, gehörten nach Angaben des Generalstaatsanwalts vier Jordanier und zwei Palästinenser.
Die Islamisten sollen Sprengstoffanschläge auf amerikanische Touristen in Hotels in Amman und in dem jordanischen Badeort Akaba am Roten Meer geplant haben. Die Anschlagserie in Amman erinnert an die Bombenserie gegen Touristen im ägyptischen Scharm al-Scheich im vergangenen Juli, bei der mindestens 64 Menschen ums Leben kamen, darunter mehrere ausländische Touristen.