Trotz Vermittlungsbemühungen der Vereinten Nationen ist eine politische Lösung des Libyen-Konflikts nach Einschätzung des zuständigen UN-Gesandten noch lange nicht in Sicht. "Der Verhandlungsprozess (zwischen Rebellen und libyscher Führung) hat begonnen, allerdings sind wir bedauerlicherweise noch weit davon entfernt, eine Lösung zu finden", sagte Abdul Ilah al Khatib nach einem Treffen mit dem UN-Sicherheitsrat am Montag vor Journalisten. Für eine "dauerhafte Lösung" sei eine "politische Einigung" aber vonnöten, ergänzte er.
Khatib war am Wochenende in Tripolis, wo er Regierungschef Baghdadi el Mahmudi und Außenminister Abdelati el Obeidi getroffen hatte. Der UN-Gesandte machte bei seinem Besuch vor allem auf die Lage der Zivilbevölkerung aufmerksam. Beide Konfliktparteien hätten ihn gebeten, Gelder von eingefrorenen Konten der Führung um Machthaber Muammar el Gaddafi für humanitäre Hilfe freizugeben.
Der frühere jordanische Außenminister Khatib erstattet im Namen von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon regelmäßig Bericht vor dem mächtigsten UN-Gremium. Das ist Teil von zwei Resolutionen, die auch militärische Angriffe von UN-Staaten auf die libyschen Streitkräfte zum Schutze von Zivilisten erlauben.