Nach den Worten der Richter verstieß das bisherige Verbot der Homo-Ehe gegen "das grundlegende in der Verfassung verbriefte Recht, eine Familie zu gründen". Das neue Urteil ebne nun den Weg für Eheschließungen von schwulen und lesbischen Paaren, berichtete der Radiosender KCBS.
Die Stadt San Francisco und einige gleichgeschlechtliche Paare waren gegen das bestehende Verbot von Homo-Ehen in Kalifornien vor Gericht gezogen. Bei einem Volksentscheid im Jahr 2000 hatte die Mehrheit der kalifornischen Wähler für eine Ehe ausschließlich zwischen Mann und Frau gestimmt. Aus Sicht der Kläger verstieß dies jedoch gegen die Gleichstellungsgesetze des Staates.
Kalifornien ist nun der zweite US-Bundesstaat, der gleichgeschlechtliche Ehen erlaubt. Der Oberste Gerichtshof im Bundesstaat Massachusetts entschied im November 2003, dass die Verweigerung der staatlichen Trauung von gleichgeschlechtlichen Paaren diskriminierend sei und die Verfassung des Bundesstaates verletze. Massachusetts gab damit als erster US-Bundesstaat grünes Licht für die Homo-Ehe.
Der Bürgermeister von San Francisco hatte im Februar 2004 in eigener Entscheidung Erlaubnis für die Trauung von Lesben und Schwulen gegeben. Über 4000 Paare gaben sich das Ja-Wort, bevor Richter einen Monat später einen sofortigen Stopp der Eheschließungen bis zur endgültigen Klärung des Falles anordneten. Ein halbes Jahr später erklärte der Oberste Gerichtshof diese Ehen für ungültig - mit der Begründung, der Bürgermeister habe seine Befugnisse überschritten.