Kalifornien Vier Watsch'n für Arnie

Großmütig ließ Gouverneur Arnold Schwarzenegger die Wähler über seine jüngsten Reformvorhaben abstimmen - und erlebte eine herbe Niederlage.

Der kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger hat bei einer Volksabstimmung über von ihm geplante Reformen eine schwere Schlappe erlitten. Seine vier Initiativen lehnten die Bürger des US-Bundesstaates ab. Damit verschlechtern sich die Aussichten des früheren Hollywoodstars auf eine Wiederwahl im Herbst 2006 weiter, nachdem sein Beliebtheitsgrad schon vorher auf einen Tiefpunkt gesunken war.

Regelungsflut

Bei den Schwarzenegger-Initiativen ging es um längere Probezeiten für Lehrer, straffere Auflagen für Gewerkschaften, eine Neuregelung der Wahlbezirksgrenzen und mehr Einfluss des Gouverneurs auf den Haushalt. Er habe seinen Job, die Gegner von seinen Plänen zu überzeugen, wohl nicht gut genug gemacht, räumte der gebürtige Österreicher nach der Niederlage ein. Er versprach nun eine enge Zusammenarbeit mit dem von Demokraten dominierten Parlament in der Landeshauptstadt Sacramento.

Trostpflaster Bloomberg

Nicht nur wegen der Niederlage des Republikaners in Kalifornien hatten die Demokraten Grund zum Jubeln: Sie konnten sich bei Gouverneurswahlen in den Bundesstaaten Virginia und New Jersey behaupten. In der Gunst der Wähler war Präsident George W. Bush in der letzten Zeit abgerutscht. Die kalifornischen Ergebnisse bestätigen den Trend und lassen die Demokraten hoffen: In einem Jahr stehen die Kongresswahlen an.

Ein Trostpflaster für die Republikaner: Mit einem Rekordergebnis wurde Parteimitglied Michael Bloomberg erneut zum Bürgermeister von New York gewählt. Der Medienunternehmer, der kurz nach den Anschlägen vom 11. September 2001 Nachfolger des populären Rudolph Giuliani geworden war, übertraf mit 59 Prozent der Stimmen seinen demokratischen Herausforderer Fernando Ferrer um 20 Prozentpunkte. Das ist einmalig in der Geschichte der Stadt, die eigentlich eine demokratische Hochburg ist.

DPA
DPA