Bilder, die den Hass auf Flüchtlinge zeigen, kennt man in Deutschland genug. Heidenau und Freital - diese Ortsnamen stehen für das "dunkle" Deutschland. Dort hetzte und wütete ein rechter Mob gegen Männer, Frauen und Kinder, die aus größter Not nach Deutschland geflohen sind. In ganzen Land werden nach wie vor Flüchtlingsunterkünfte in Brand gesteckt.
Jetzt gehen wieder Bilder um die Welt, die schockieren. Diesmal nicht aus Deutschland, sondern aus Ungarn. Sie zeigen die ungarische Kamerafrau Petra L., die an der serbischen Grenze einen Flüchtlingsvater mit Kind auf dem Arm zu Fall bringt und zwei weitere Kinder tritt.
Der Arbeitgeber von Petra L., der ungarische TV-Sender "N1TV", reagierte umgehend und entließ die Reporterin. Chefredakteur Kisberk sagte, die Kamerafrau sei 20 Minuten nach Veröffentlichung der Bilder entlassen worden. Ihr Verhalten sei "inakzeptabel". Gewalt gegen Menschen dürfe nicht toleriert werden, "auch wenn es sich um Flüchtlinge handelt", sagte er. Sie soll laut Medienberichten schon häufiger auffällig geworden sein. Dass sie für "N1TV" arbeitet, wundert nicht: Der Sender steht der rechtsradikalen Jobbik-Partei nah und setzt auf "nationale Themen".
Tausende Menschen äußerten ihr Entsetzen über den Vorfall im Netz. Auf Facebook wurden schnell zwei Seiten eingerichtet, auf denen die Nutzer ihre Abscheu artikulieren, hauptsächlich auf Ungarisch und Englisch:
Auch auf Twitter ergoss sich eine Flut vom Kommentaren, die das Verhalten der Journalistin verurteilen.
Andere Reaktionen waren hingegen sarkatisch. Bei Twitter wurde ein Fake-Profil von Petra L. eingerichtet, das den Anschein erwecken soll, die Kamerafrau würde dort ihre Taten verteidigen:
Hier nochmal die Aufnahmen, die um die Welt gehen: