Kandidatur zur Präsidentschaftswahl in Frankreich Rechtsradikaler Le Pen fehlen noch 48 Unterschriften

Um bei der französischen Präsidentschaftswahl kandidieren zu können, fehlen der rechtsradikalen Marine Le Pen noch 48 Unterschriften von Unterstützern. Was auf den ersten Blick wenig klingt, könnte sich jedoch zum entscheidenden Stolperstein für die Front-National-Vorsitzende entwickeln.

Gut zwei Wochen vor Ablauf der Frist fehlen der französischen Rechtsradikalen Marine Le Pen noch fast 50 Unterschriften von Unterstützern, um bei der Präsidentschaftswahl kandidieren zu können. "Ich habe jetzt 452 Unterstützer, mir fehlen 48, das ist viel", sagte die Vorsitzende der rechtsextremen Front National (FN) am Donnerstagabend dem Fernsehsender France 2. Sie appellierte an die "mutigen Bürgermeister", ihr die für die Kandidatur noch fehlenden knapp 50 Unterschriften zu geben.

Sie müsse nun "nicht nur mein Schicksal, sondern auch das Schicksal der französischen Demokratie" einer Handvoll Frauen und Männern anvertrauen, sagte Le Pen. Jeder Bewerber um das Präsidentenamt in Frankreich muss bis zum 16. März mindestens 500 Unterschriften von Unterstützern vorlegen, um zur Wahl zugelassen zu werden. Ähnlich wie die Fünf-Prozent-Hürde bei der Bundestagswahl sollen die so genannten Wahlpaten verhindern, dass es zu viele Kandidaten für Frankreichs höchstes Staatsamt gibt.

Umfragewerte von 17 Prozent

In der vergangenen Woche hatte der Verfassungsrat in Paris entschieden, dass die Unterstützung von Präsidentschaftskandidaten weiterhin öffentlich erfolgen muss. Le Pen hatte vergeblich versucht, diese Regelung zu kippen. Die Tochter des FN-Gründers Jean-Marie Le Pen will in Frankreich den Franc wieder einführen und die europäischen Verträge neu verhandeln.

In Umfragen zur Präsidentschaftswahl liegt die Chefin der ausländerfeindlichen Partei derzeit bei etwa 17 Prozent. Favorit in den Umfragen ist der sozialistische Präsidentschaftskandidat François Hollande, der den konservativen Amtsinhaber Nicolas Sarkozy schlagen will. Gewählt wird am 22. April und 6. Mai.

AFP
kgi/AFP