Zum Geburtstag lässt sich Nordkoreas Diktator Kim Jong-Il normalerweise nicht lumpen: Jedes Jahr erhält das Volk Extraportionen Reis und Mais, außerdem werfen Flugzeuge Süßigkeiten, Geschenke und Gebäck über acht Inseln im Gelben Meer ab.
Wie die in Südkorea ansässige Online-Zeitung "The Daily NK" berichtete, fielen die Rosinenbomber-Rationen am gestrigen Mittwoch jedoch magerer aus als gewöhnlich. Die Bewohner und Behördenvertreter der Provinz Hamkyung gingen gar völlig leer aus. Allein die Mitarbeiter einer Munitionsfabrik hätten zusätzliche Rationen und Leckereien für ihre Kinder erhalten. Begründet wurden die Mini-Rationen mit der anhaltenden Lebensmittelknappheit im Land. Nach einem besonders harten Winter hat sich die Versorgungslage in Nordkorea verschärft. Auf offiziellen Wunsch der Regierung in Pjöngjang prüft eine Mission der Vereinten Nationen derzeit die Lage bei der Lebensmittelversorgung.
Kim Jong Il dürfte es die Freude an seinem 69. Wiegenfest nicht sonderlich getrübt haben: Zum Jubiläumstag labte sich der Diktator an Anblick von Synchronschwimmerinnen, besuchte ein Filmfestival und ließ sich durch die festlich geschmückten Straßen des Landes kutschieren.