In Bulgarien ist die Partei Bürger für eine Europäische Entwicklung Bulgariens (Gerb) des ehemaligen konservativen Regierungschefs Boiko Borissow als Sieger aus der Parlamentswahl vom Sonntag hervorgegangen. Nach Auszählung von 94 Prozent der Stimmen lag die Gerb-Partei am Montag mit 32,6 Prozent der Stimmen vorn, war damit allerdings von der absoluten Mehrheit weit entfernt.
Auf Platz zwei lagen mit 15,3 Prozent die Sozialisten, welche die scheidende Regierung des parteilosen Finanzexperten Plamen Orescharski unterstützt hatten. Drittstärkste Partei wurde mit 14,9 Prozent die liberale Partei Bewegung für Rechte und Freiheiten (DPS), die sich als Interessenvertretung der türkischen Minderheit und der Roma begreift. Mit den Briefwahlstimmen von 37.000 in der Türkei lebenden Bulgaren könnte die DPS der Wahlkommission zufolge sogar noch auf Platz zwei vorrücken.
Vier bis fünf kleinere Parteien schafften am Sonntag ebenfalls den Sprung über die Vier-Prozent-Hürde, darunter auch die Rechtsaußenpartei Ataka. Mit vorläufig 4,2 Prozent musste die sozialdemokratische Partei ABV des früheren Präsidenten Georgi Parwanow am Montag noch um ihren Einzug ins Parlament bangen. Beobachter rechnen mit einer schwierigen Regierungsbildung in dem wirtschaftlich angeschlagenen EU-Mitgliedsland.