Die Staatsanwaltschaft in Mailand hat Berufung gegen den Freispruch von Ministerpräsident Silvio Berlusconi in einem Korruptions-Prozess eingelegt. Berlusconi müsse in dem Verfahren wegen Bestechung von Richtern zur Verantwortung gezogen werden, verlangt die Anklagebehörde laut Medienberichten vom Samstag. Das Mailänder Schwurgericht hatte im Dezember ein Urteil in erster Instanz gesprochen. In einem Anklagepunkt wurde Berlusconi wegen Verjährung freigesprochen.
Es ging dabei um Schmiergeldzahlungen an Richter bei einem Justizstreit in den 80er Jahren um eine Übernahmeschlacht. Der Unternehmer Berlusconi war damals noch nicht in die Politik gegangen.
In den vergangenen Jahren liefen zeitweise ein halbes Dutzend Strafprozesse gegen Berlusconi, unter anderem wegen Bestechung, illegaler Parteispenden und schwarzer Kassen. Zwei Mal gab es in erster Instanz Gefängnisstrafen. Später wurden einige Verfahren eingestellt, in anderen gab es Freispruch, mehrmals verjährten die Delikte.