Kriminalität US-Behörden: Nationalgardisten in "kritischem Zustand"

Das FBI teilt mit, dass die Nationalgardisten in einem kritischen Zustand seien. Foto: Franziska Spiecker/dpa
Das FBI teilt mit, dass die Nationalgardisten in einem kritischen Zustand seien. Foto
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Mitten in der Innenstadt von Washington fallen Schüsse. Zwei Nationalgardisten werden getroffen. Ein Gouverneur erklärt zunächst, sie seien tot. Dann gibt es neue Informationen.

Die beiden in Washington angeschossenen US-Nationalgardisten sind nach neuen Behördenangaben nicht tot. Sie seien in "kritischem Zustand", sagten FBI-Chef Kash Patel und Bürgermeisterin Muriel Bowser bei einer Pressekonferenz. Zuvor hatte der Gouverneur des Bundesstaates West Virginia mitgeteilt, die beiden seien gestorben.

Gouverneur Patrick Morrisey schrieb später in einem weiteren Post auf X, dass es widersprüchliche Berichte über den Zustand der Opfer gebe. Er machte keine weiteren Angaben. Der US-Gouverneur aus West Virginia hatte sich zu Wort gemeldet, weil die Nationalgardisten nach dessen Angaben aus dem US-Bundesstaat stammen.

Bürgermeisterin: Gezielter Angriff 

Am Nachmittag waren mitten im Zentrum der US-Hauptstadt Schüsse in der Nähe des Weißen Hauses gefallen. Bürgermeisterin Bowser sprach von einem gezielten Angriff. 

Ein Vertreter der Washingtoner Polizei erläuterte, der Täter sei um eine Ecke gekommen und habe sofort das Feuer auf die zwei Nationalgardisten eröffnet. Weitere Mitglieder der Nationalgarde hätten die Schüsse gehört, eingegriffen und den Verdächtigen überwältigt, nachdem dieser zu Boden gegangen sei. Die Polizei sei wenige Augenblicke später eingetroffen.

Mehr als 2.000 Nationalgardisten in Washington

Die Nationalgarden sind militärische Reserveeinheiten und Teil der US-Streitkräfte. Sie unterstehen im Normalfall der Kontrolle der Bundesstaaten und werden etwa bei Naturkatastrophen, Unruhen oder anderen Notlagen eingesetzt. In bestimmten Situationen kann jedoch auch der US-Präsident das Kommando übernehmen. Für Washington bestehen Sonderregeln.

Seit dem Sommer sind mehr als 2.000 Nationalgardisten in Washington unterwegs. US-Präsident Donald Trump hatte sie im August in die Hauptstadt beordert und ihre Mobilisierung mit einer angeblich ausufernden Kriminalität begründet. Das ist heftig umstritten. Kriminalitätsstatistiken stützen diese Darstellung nicht.

Einsatz vor Gericht angefochten

Die Hauptstadt ging juristisch gegen den Einsatz vor. Eine Bundesrichterin erklärte den Einsatz der Nationalgarde jüngst für nicht rechtens und ordnete an, diesen zu beenden. Sie setzte ihre Entscheidung jedoch für drei Wochen aus, damit die Trump-Regierung in Berufung gehen kann. Die Anordnung bleibt damit bis zum 11. Dezember außer Kraft.

dpa

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