Der Krieg in der Ukraine beschäftigt die ganze Welt. Nahezu überall diskutiert man den militärischen Konflikt, die Sanktionen für Wladimir Putins Russland und für die mit ihm befreundeten Oligarchen. Die sind millionen- und milliardenschwer, haben Privatjets, Villen und Schiffe in vielen Ländern. Und vielerorts fürchtet man, dass gerade diese Menschen sich dank ihres Vermögens den harten Sanktionen entziehen können, die die normalen russischen Bürger nun aushalten müssen – obwohl ihre Verantwortung für den Angriff auf die Ukraine durch ihre politischen und wirtschaftlichen Verbindungen vergleichsweise höher sein dürfte.
Wohl aus einer solchen Gefühlslage heraus machte sich nun ein Ukrainer auf einen privaten Rachfeldzug. Der Mann soll als Matrose tätig gewesen sein, und zwar auf der Jacht eines russischen Milliardärs. Die liegt derzeit in Mallorca vor Anker, dort hielt sich auch die Crew auf. Und dort erfuhr der Ukrainer auch, dass der Krieg in der Ukraine begonnen hatte – und sein Wohnhaus dort vom russischen Militär zerstört worden war. Aufgebracht betrat er die Jacht, forderte die übrige Besatzung auf, an Land zu gehen und kündigte an, das Schiff versenken zu wollen.
Ukrainer wollte russische Jacht versenken
Die 47 Meter lange Jacht "Lady Anastasia" gehört ersten Berichten zufolge Alexander Mikheev, einem russischen Waffenproduzenten. Der Matrose öffnete mehrere Ventile des Schiffs und wollte es somit fluten, das gelang ihm aber nur teilweise. Andere Besatzungsmitglieder konnten den Schaden begrenzen. Zumindest der Maschinenraum stand laut mallorquinischen Ermittlern aber unter Wasser. Der Ukrainer wurde festgenommen, dem Haftrichter vorgeführt und nach Darlegung seiner Motivation offenbar vorerst unter Auflagen wieder auf freien Fuß gesetzt.
Der Matrose gab an, dass er am Montag eigentlich in die Ukraine fliegen wolle, um im Krieg für sein Land zu kämpfen. Er hatte bereits Flugtickets nach Polen bei sich. Ob er die Reise unter den gerichtlichen Auflagen antreten kann, ist nun allerdings offen.
Quellen: "Mallorca-Zeitung", "Mallorca-Magazin"