Der im Zuge einer Affäre um seine Russland-Kontakte zurückgetretene Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, Michael Flynn, will einem Pressebericht zufolge gegen Zusicherung von Straffreiheit aussagen. Wie das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mehrere mit dem Fall betrauter Politiker berichtete, unterbreitete Flynn über seinen Anwalt der US-Bundespolizei FBI und zwei Untersuchungsausschüssen im Kongress ein entsprechendes Angebot. Eine Reaktion darauf habe es bislang nicht gegeben, schreibt die Zeitung in ihrer Internetausgabe weiter.
Es sei "nicht klar", über was genau Flynn reden wolle, zitierte die Zeitung eine ihrer Quellen; die Bitte des Ex-Generals um Immunität sei aber "rechtlich gewagt" - und hat zudem einen pikanten Beigeschmack: Noch im September 2016 sagte Flynn in einem Interview mit dem US-amerikanischen TV-Sender NBC: "Wenn man Immunität bekommt, hat man vermutlich eine Straftat begangen". Dabei ging es um die Forderung Flynns und Trumps, Hillary Clinton einen Prozess zu machen oder genauer: um sie zu verhaften. Fünf Personen sollen nach Angaben von Flynn damals Immunität bekommen haben - Flynn betonte, er könne das in Beziehung auf die E-Mail-Affäre nicht verstehen.
Michael Flynn: Nur dreieinhalb Wochen im Weißen Haus
Flynn musste nach nur dreieinhalb Wochen von seinem Posten als Sicherheitsberater im Weißen Haus zurücktreten. Es war herausgekommen, dass er vor Amtsantritt mit dem russischen Botschafter über die gegen das Land verhängten US-Sanktionen gesprochen hatte. Diesen Gesprächsinhalt hatte Flynn verschwiegen. Entlarvt wurden seine Falschangaben durch Mitschnitte des FBI, das routinemäßig den Botschafter abhört.