Der geständige Mörder des niederländischen Rechtspolitikers Pim Fortuyn ist am Dienstag zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der Vorsitzende Richter Frans Bauduin wies damit die Forderung der Anklage nach einer lebenslangen Haftstrafe für den 33-jährigen Volkert van der Graaf zurück. Der Tierschutzaktivist war unmittelbar nach den tödlichen Schüssen auf Fortuyn am 6. Mai vergangenen Jahres festgenommen worden und hatte die Tat im November gestanden.
Der Spitzenkandidat der Partei Liste Pim Fortuyn war besonders durch ausländerfeindliche Parolen zu Aufmerksamkeit und Popularität gelangt. Bei der Wahl neun Tage nach seinem Tod kam seine Liste auf mehr als zehn Prozent der Stimmen und trat der Regierungskoalition bei. Streitereien innerhalb der Partei führten zum Zusammenbruch der Regierung und zu einer Neuwahl im Januar. Das Attentat auf Fortuyn in Hilversum war der erste politische Mord in den Niederlanden seit dem Zweiten Weltkrieg.