Nach Muammar al Gaddafis Drohungen Clinton fordert Rückzug von Libyens Machthaber

Wie ein Schwarm Heuschrecken werden seine Streitkräfte über Europa herfallen, drohte Muammar al Gaddafi in einer Ausiobotschaft. Er wolle sich für die Angriffe der Nato rächen und den Krieg auf den Kontinent tragen, so der libysche Diktator. US-Außenministerin Hillary Clinton reagierte mit Rückzugsforderungen auf Gaddafis wirre Drohungen.

Nach drastischen Drohungen des libyschen Machthabers Muammar Gaddafi hat US-Außenministerin Hillary Clinton ihn zum Rücktritt aufgefordert. Anstelle zu drohen, sollte Gaddafi das Wohlergehen und die Interessen seines eigenen Volkes an die erste Stelle setzen, sagte Clinton am Samstag bei einem Besuch Spaniens. Er sollte seine Macht abgeben und dabei helfen, einen demokratischen Prozess in Gang zu bringen. Auf die Drohungen des vom Internationalen Strafgerichtshof gesuchten Mannes ging die Politikerin nicht näher ein.

Gaddafi hatte in einer Ansprache an etwa 100.000 Anhänger gewarnt, im Gegenzug für die Nato-Luftanschläge "Häuser, Büros und Familien" in Europa anzugreifen. Libysche Streitkräfte würden auf Europa "wie ein Schwarm Heuschrecken oder Bienen" niedergehen. Zugleich rief der die Nato auf: "Weicht zurück, ihr habt keine Chance gegen diese mutigen Menschen." Geschehe dies nicht, komme es zur Katastrophe. Gaddafi hielt seine Rede am Freitag am Telefon. Sie wurde auf den Grünen Platz in Tripolis übertragen, wo sich seine Anhänger versammelt hatten.

Afrikanische Union bietet Friedensgespräche an

Seit mehr als 100 Tagen führt die Nato Luftangriffe gegen Libyen durch, um die Rebellen zu unterstützen. Jüngst machten die Aufständischen Fortschritte bei ihrem Marsch auf die Hauptstadt Tripolis.

Die Afrikanische Union (AU) hat den libyschen Konfliktparteien Friedensgespräche angeboten. Die Gemeinschaft sei bereit, in Verhandlungen über einen Waffenstillstand und den Übergang zu einer demokratischen Regierung als Gastgeber aufzutreten, teilten die Staats- und Regierungschefs der AU mit. Die Erklärung ließ offen, ob es in der Zukunft Libyens eine Rolle für Machthaber Gaddafi geben soll. Ziel der Gespräche seien eine Übergangsregierung und Wahlen, hieß es. Der Weg dorthin solle im Konsens und unter Einbeziehung aller Beteiligten gestaltet werden. Zunächst reagierten die Konfliktparteien nicht auf diesen Vorschlag.

Reuters
hw/Reuters