Naoto Kan ist Japans neuer Regierungschef Merkel gratuliert und lädt nach Deutschland ein

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Naoto Kan, den neuen Ministerpräsidenten von Japan, zur gewonnenen Wahl gratuliert und zu einem Besuch nach Deutschland eingeladen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat dem neuen japanischen Regierungschef Naoto Kan zur Wahl gratuliert und ihn zu einem Deutschlandbesuch eingeladen.

Die Beziehungen zwischen Japan und Deutschland seien seit vielen Jahrzehnten von großer Freundschaft sowie enger und erfolgreicher Zusammenarbeit geprägt, schrieb Merkel nach Angaben des Bundespresseamts an Kan. "Die Bundesregierung vertraut darauf, diese sowohl bilateral als auch in den multilateralen Foren wie den Vereinten Nationen zukünftig fortzusetzen und weiter zu entwickeln."

Als neuer Regierungschef will Kan nach eigenen Worten die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt wieder auf Wachstumskurs bringen, Arbeitsplätze schaffen und gleichzeitig die enorme Staatsverschuldung von fast 200 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) verringern. Er glaube daran, dass das möglich sei, sagte Kan. Als Finanzminister der Mitte-Links-Koalition hatte er sich für eine rigide Sparpolitik und eine Anhebung der Verbrauchersteuern stark gemacht. In der Klimapolitik bekannte sich Kan zu dem ehrgeizigen Ziel, den Ausstoß von Treibhausgasen in Japan bis zum Jahr 2020 um 25 Prozent unter das Niveau von 1990 zu drücken.

Außenpolitisch will Kan nach eigenem Bekunden die engen Beziehungen seines Landes zu den USA pflegen. Den Beschluss der Vorgängerregierung, einen umstrittenen US-Stützpunkt nur innerhalb der Insel Okinawa zu verlegen, dürfte er nach Ansicht von Beobachtern unangetastet lassen. Dieser Kompromiss, den Hatoyama mit den USA geschlossen hatte, trug maßgeblich zu seinem Rücktritt bei. Im Wahlkampf hatte Hatoyama versprochen, der Stützpunkt solle von Okinawa weg verlegt werden.

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DPA/AFP