Bei dem bisher schwersten Zwischenfall mit mutmaßlichem US-Eigen-Bombardement im Irak hat es am Sonntag viele Tote und Verletzte gegeben. Nach ersten Berichten von BBC- und CNN- Korrespondenten warf offensichtlich ein US-Kampfflugzeug in der Nähe der nordirakischen Stadt Erbil eine Bombe auf einen Fahrzeugkonvoi. US-Militärquellen sagten, der Zwischenfall werde untersucht. Sie wollten nicht bisher bestätigen, dass ein Kampfflugzeug vom Typ F-15 den Konvoi beschossen habe.
Keine Angaben über die Zahl der Toten
In dem Konvoi befanden sich Mitglieder einer US-Spezialeinheit sowie kurdische Kämpfer der so genannten Peschmerga. Das amerikanische Zentralkommando in Katar sprach anfänglich von drei getöteten US-Soldaten getötet und fünf Verwundeten, zog diese Zahlen aber später wieder zurück.
Ein CNN-Reporter berichtete aus einem Krankenhaus in Erbil, 12 kurdische Kämpfer seien getötet und 45 verletzt worden. Unter den Schwerverletzten soll auch ein hoher kurdischer Militärführer sein. Laut BBC handelt es sich um einen Bruder des Kurdenführers Massud Barsani. Ein BBC-Reporter, der den Konvoi begleitet hatte, hatte von bis zu zwölf Toten gesprochen. Der BBC-Reporter John Simpson wurde selbst am Bein verletzt.
Laut CNN sollen sich in der Nähe des Konvois mehrere irakische Panzer befunden haben, die von amerikanischen Flugzeugen bombardiert wurden. Die Kämpfe hätten bei nebligen Wetter stattgefunden. In den vergangenen Kriegstagen hatte es andere Fälle von so genanntem Friendly Fire gegeben, bei denen mehrere amerikanische und britische Soldaten ums Leben gekommen waren.