Obama zur Raumfahrt "Wir wollen den Sprung in die Zukunft"

US-Präsident Barack Obama hat sich nachdrücklich zur bemannten Raumfahrt bekannt, die amerikanische Astronauten auch über den Mond hinaus weiter ins All und bis zum Mars führen soll. Gleichzeitig hält er aber auch an einer Reform der Raumfahrtbehörde NASA fest.

US-Präsident Barack Obama hat sich nachdrücklich zur bemannten Raumfahrt bekannt, die amerikanische Astronauten auch über den Mond hinaus weiter ins All und bis zum Mars führen soll. Gleichzeitig hält er aber auch an einer Reform der Raumfahrtbehörde NASA fest. Man könne nicht den gleichen Weg wie bisher weitergehen, sagte der Präsident am Donnerstag: "Wir wollen den Sprung in die Zukunft".

Er stehe hundertprozentig hinter der NASA und wolle gerne einen Flug amerikanischer Astronauten zum Mars erleben, sagte Obama am Donnertag im Kennedy Space Center. Bis 2025 würden die USA über ein Raumschiff verfügen, "das für lange Flüge konzipiert ist und das es uns ermöglichen wird, die ersten bemannten Flüge über den Mond hinaus tief ins All zu machen".

Obama verteidigte sich damit gegen Kritik auch prominenter Astronauten, die sein Weltraumprogramm angesichts der in diesem Jahr endenden Ära der Shuttle-Flüge als Schlag gegen die bemannte Raumfahrt bezeichnet hatten. "Das Entscheidende ist: Niemand ist der bemannten Raumfahrt, der menschlichen Erforschung des Weltraums, mehr verpflichtet als ich. Aber wir müssen es auf ein kluge Art machen; wir können nicht dieselben alten Dinge so wie bisher machen."

Das Raumfahrtprogramm sei kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit für die Nation, sagte Obama weiter. Vom Kennedy Space Center seien Amerikaner ins All aufgebrochen und hätten damit seit einem halben Jahrhundert die Nation inspiriert. Die NASA stehe dafür, was es bedeute, ein Amerikaner zu sein: "Sich nach neuen Höhen zu strecken und zu dem, was möglich ist", erklärte Obama. "Bis in die Mitte der 2030er glaube ich, dass wir Menschen in eine Umlaufbahn um den Mars schicken und sie sicher zur Erde zurückbringen. Und eine Landung auf dem Mars wird folgen", sagte er.

Als erste würden die USA aber Menschen auf einen Asteroiden schicken, kündigte Obama an. Asteroiden kommen oft nahe an der Erde vorbei, etliche sind hier auch schon eingeschlagen, was unter anderem auch zum Aussterben der Dinosaurier geführt haben soll. Nach einer Landung auf einem Asteroiden hätten Wissenschaftler auch eine bessere Vorstellung von diesen Himmelskörpern und was gegebenenfalls getan werden kann, wenn einer der Erde zu nahe kommt.

Eine Asteroiden-Mission würde der NASA große öffentliche Aufmerksamkeit bescheren. Eine solche Mission wäre aber auch technisch einfacher umzusetzen als eine Rückkehr zum Mond, da Asteroiden eine geringe Anziehungskraft haben und deshalb auch leichter wieder verlassen werden können.

Den Raumfahrtexperten John Logsdon von der George-Washington-Universität konnte Obama überzeugen. "Ich denke, er hat richtige Dinge gesagt", erklärte Logsdon. Republikanische Politiker wie der Senator David Vitter und der Abgeordnete Rob Bishop waren dagegen wenig begeistert. Sie nannten Obamas Ankündigungen einen Job-Killer.

"Die neuen Pläne des Präsidenten für die NASA sind schlicht unverantwortlich", sagte Vitter. Obama habe mit dem Ende der Shuttle-Flüge den Weg der bemannten Raumfahrt für absehbare Zeit verlassen, ohne einen konkreten Zeitrahmen für die Rückkehr zu nennen.

APN
S. Borenstein und E. Werner, APN