Palästinenser-Behörden Mitarbeiter erhalten wieder Lohn

Zum ersten Mal seit fast drei Monaten haben am Sonntag etwa 10.000 Mitarbeiter der palästinensischen Autonomiebehörde wieder Lohn ausgezahlt bekommen. Doch die Banken stehen zwischen den Fronten von EU und Hamas.

Die Bank von Palästina begann mit der Auszahlung, obwohl westliche Länder Sanktionen gegen Institute angedroht haben, die mit der von der radikalen Hamas geführten Regierung zusammenarbeiten. Die Bank zahlte zunächst etwa 10.300 Mitarbeitern der Autonomiebehörde jeweils ein Monatsgehalt aus. Bei ihnen handelte es sich um Beschäftigte in den niedrigsten Lohngruppen. Militante Gruppen hatten zuvor gedroht, sollten die palästinensischen Banken ihre Landsleute nicht unterstützen, würden sie als "Helfer Israels" gebrandmarkt.

Weitere 40.000 sollen folgen

Am Freitag hatte Ministerpräsident Ismail Hanija erste Auszahlungen an 40.000 Angestellte während der nächsten Tage in Aussicht gestellt. Diese Mitarbeiter verdienen maximal 1.500 Schekel (rund 250 Euro).

Die Palästinenserregierung hat ihren 165.000 Angestellten seit mindestens drei Monaten keine Gehälter mehr gezahlt, was zunehmende Proteste hervorrief und Befürchtungen über Unruhen in den Palästinensergebieten nährte. Die Regierung steckt in einer Finanzkrise, da die Europäische Union (EU) und die USA ihre direkten Hilfen an die Palästinenser jüngst ausgesetzt hatten. Zudem hat Israel die Überweisung von Zoll- und Steuereinnahmen an die Palästinenser eingestellt.Grund dafür ist unter anderem, dass die im Januar gewählte Hamas-Regierung nach wie vor nicht zur Anerkennung Israels bereit ist.

Reuters
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