Jassir Arafat wird nach seiner schweren Erkrankung in einem Militärkrankenhaus bei Paris behandelt. Ein Flugzeug mit dem palästinensischen Präsidenten landete am frühen Nachmittag auf dem Militärflugplatz Velizy-Villacoublay, 16 Kilometer südwestlich von Paris. Von dort aus wurde er mit einem Hubschrauber in das "Hopital d'Instruction des Armees de Percy" gebracht. Die Klinik ist auf die Behandlung von Bluterkrankungen spezialisiert; die genaue Diagnose für Arafat ist nach wie vor nicht bekannt.
Israel hebt Reiseverbot auf
Der Präsident des palästinensischen Autonomierats hat seinen Amtssitz in Ramallah damit zum ersten Mal seit nahezu drei Jahren verlassen. Wegen seiner schweren Krankheit hob die israelische Regierung das Reiseverbot auf und gestattete Arafat auch, wieder ins Westjordanland zurückzukehren. Der französische Staatspräsident Jacques Chirac erklärte, seine Regierung habe Arafat auf Bitten seiner Umgebung nach Frankreich gebracht.
Arafat verließ Ramallah am frühen Morgen an Bord eines jordanischen Militärhubschraubers. Auf einem jordanischen Militärflugplatz stieg er in ein französisches Sanitätsflugzeug um, das eine halbe Stunde später Richtung Paris startete.
Leukämie schließen Ärzte aus
Die Ärzte haben im Blut Arafats einen Mangel an Thrombozyten festgestellt - diese Blutplättchen sind für die Blutgerinnung zuständig. Eine Leukämie als Krankheitsursache schlossen die Ärzte allerdings aus. Arafats Leibarzt Ashraf Kurdi sagte, es gebe keine akute Lebensgefahr. "Sein Zustand ist gut, und er ist guter Dinge", sagte der Mediziner.
Vor dem erst 1996 eingeweihten Militärkrankenhaus versammelte sich eine kleine Gruppe von Arafat-Anhängern. "Ich warte auf Arafat, um ihm zu sagen, dass ich an ihn denke", sagte eine 35 Jahre alte Französin. "Wir hoffen, dass wir den Kampf für das palästinensische Volk fortsetzen können."