Philippinen "Vorgeschmack auf einen großen Sturm"

Vor vier Jahren jagten zigtausende von Demonstranten den damaligen philippinischen Präsidenten Joseph Estrada aus dem Amt. Nun gehen die Massen wieder auf die Straße - gegen die Nachfolgerin Gloria Macapagal Arroyo.

40.000 Demonstranten haben am Mittwoch in der philippinischen Hauptstadt Manila den Rücktritt von Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo gefordert. Wegen Verdachts auf Wahlbetrug und Korruptionsvorwürfen gegen ihre Familie steht die Präsidentin seit Wochen unter großem Druck. Die Zahl der Demonstranten am Mittwoch war aber noch deutlich geringer als bei den Massenerhebungen, die vor vier Jahren Arroyos Vorgänger Joseph Estrada aus dem Amt zwangen.

Wilson Fortaleza von der linksgerichteten Partei Sanlakas sagte, der Marsch sei nur "ein Vorgeschmack auf einen großen Sturm". Der oppositionelle Senator Panfilo Lacson kündigte an, dass die Demonstrationen bis zum Rücktritt der Präsidentin fortgesetzt würden.

Umweltminister Mike Defensor, einer der engsten Berater Arroyos, sagte vor Journalisten, dass die Präsidentin nicht zurücktreten werde. Die Krise könne überwunden und das Vertrauen der Öffentlichkeit wieder hergestellt werden. Defensor räumte jedoch ein, dass man von einer gewalttätigen Eskalation der Lage nicht mehr weit entfernt sei.

AP
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