Proteste nach Präsidentschaftswahl Putin-Gegner kommen wieder auf freien Fuß

Nach den Protesten gegen die Rückkehr von Wladimir Putin ins russische Präsidentenamt sind mehrere festgenommene Oppositionsführer wieder auf freien Fuß gekommen. Gegen sie wurde jedoch ein Verfahren eingeleitet.

Nach der gewaltsamen Auflösung von Protesten gegen den gewählten russischen Präsidenten Wladimir Putin hat die Polizei in Moskau die 250 festgenommenen Demonstranten wieder freigelassen. Gegen die Teilnehmer der Kundgebung sei ein Verfahren wegen Verstoßes gegen das Versammlungsrecht eingeleitet worden, teilte die Polizei der Hauptstadt nach Angaben von Medien am Montag mit.

In der Nacht waren die prominenten Oppositionspolitiker Alexej Nawalny, Ilja Jaschin und Sergej Udalzow nach Stunden in Gewahrsam wieder auf freien Fuß gekommen. Der Milliardär Michail Prochorow, der bei der Präsidentenwahl am Sonntag verloren hatte, verurteilte die Gewalt.

"Diese Wahl ist nicht fair verlaufen"

Nach einer genehmigten Massenkundgebung gegen die auch von Beobachtern bestätigten Unregelmäßigkeiten bei der Wahl hatten Hunderte Menschen am Montagabend im Moskauer Zentrum unerlaubt weiter protestiert. Die Polizei löste die Demonstration auf. Auch in St. Petersburg waren rund 300 Menschen vorläufig festgenommen worden.

Die Opposition plant für diesen Sonntag in Moskau eine neue Großkundgebung für ehrliche Wahlen und gegen den Politikstil des Regierungschefs Putin, der im Mai als Präsident in den Kreml zurückkehren will. Putin war nach Angaben der Wahlleitung mit 63,6 Prozent der Stimmen zum Kremlchef gewählt worden. Er will nach zwei Amtszeiten von 2000 bis 2008 zum dritten Mal als Präsident regieren.

DPA
kng/DPA