China-Verhältnis Qingdao wollte Partnerstadt von Kiel werden – dann schrillten in Deutschland die Alarmglocken

Der Hafen von Kiel aus der Vogelperspektive
Der Kieler Hafen
© Picture Alliance / DPA
Zwischen Kiel und Qingdao schien vieles gut zu laufen. Die chinesische Acht-Millionen-Metropole schlug gar eine offizielle Städtepartnerschaft vor. Doch dann kam die Weltpolitik dazwischen.

Gleich hinter dem Sporthafen Kiel-Wik, wo die Segelboote schaukeln, liegt die "Elbe". Nicht der Fluss, sondern das gleichnamige Versorgungsschiff der Marine, 100 Meter lang, Klasse 404, Kennung A511. Am Zaun der Kaserne warnen Schilder vor unbefugtem Betreten: "Vorsicht Schusswaffengebrauch!" Weiter unten an der Kieler Förde kann man Anfang August auch das U-Boot "Dragon" bestaunen: Das laut Lokalzeitung "geheimste U-Boot der Kieler Werft" ist erst ein paar Tage zuvor aus den Werfthallen gelassen worden und soll demnächst an Israel geliefert werden.

Dragon Marine U-Boot kurz nach der Fertigstellung
Die Dragon, ein U-Boot für die israelische Marine, kurz vor der Fertigstellung in Kiel
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Maritimes Kriegsgerät ist in der Kieler Förde ein ähnlich alltäglicher Anblick wie die Segelboote. Genau daran liegt es, dass hier kürzlich eine eigentlich harmlose lokalpolitische Angelegenheit zum heiß diskutierten Politikum wurde. Es ist eine Affäre, die Wellen von der Ostsee bis ans Gelbe Meer geschlagen hat, weil es bei ihr um kommunale Auslandsbeziehungen geht, aber gleichzeitig um die ganz großen Fragen der globalen Außenpolitik.