Der palästinensische Präsident Jassir Arafat hat am Dienstagabend seine Polizeichefs im Westjordanland und Gazastreifen von ihren Aufgaben entbunden. Der Polizeichef des Westjordanlands, Dschibril Radschub, bestätigte der Nachrichtenagentur AP seine Entlassung. Sein Kollege aus dem Westjordanland, Ghasi Dschibali, bezeichnete die Meldungen über seine Entlassung dagegen als Gerücht.
Arafat unter Reformdruck
Arafat steht unter erheblichem internationalen Druck, seinen Sicherheitsapparat zu reformieren und effektiver zu machen. Als er im vergangenen Monat sein Kabinett verkleinerte, ernannte er General Abdel Rasak Jihijeh zum Innenminister mit Zuständigkeit für die Sicherheitskräfte - ein Posten, den er bisher selbst ausübte.
Razzia in palästinensischer Hochschule
In Hebron führten israelische Soldaten am Abend eine Razzia in der Palästinensischen Polytechnischen Hochschule durch. Sie hatten zuvor das Ausgehverbot vorübergehend aufgehoben, um Studenten Gelegenheit zu geben, ihre Examensprüfungen abzulegen. 300 Personen wurden für Verhöre festgenommen, hieß es. Nach den Selbstmordanschlägen im vergangenen Monat, bei denen 26 Israelis getötet wurden, haben die israelischen Streitkräfte wieder sieben der acht größten autonomen palästinensischen Städte besetzt. Mit Ausgehverboten wurden seitdem rund 700.000 Menschen gezwungen, in ihren Häusern zu bleiben. Für weitere Operationen wurden 2.000 Reservisten einberufen.