Risiko der Todesstrafe Ecuador prüft politisches Asyl für Assange

Julian Assange könnte in Ecuador aufgenommen werden. Vorher will das Land allerdings prüfen, wie sehr eine Todesstrafe für den Wikileaks-Mitbegründer in den USA gewichtet wird.

Bei der Prüfung des Antrags auf politisches Asyl in Ecuador will das Land auch die Gefahr der Todesstrafe für den Wikileaks-Mitbegründer Julian Assange in den USA berücksichtigen. "Wir untersuchen derzeit Assanges Einwand, dass er aus politischen Gründen (in den USA) vor Gericht gestellt und zum Tode verurteilt werden könnte", schrieb der ecuadorianische Außenminister Ricardo Patiño im Onlinedienst Twitter. Ecuador werde das Menschenrecht auf Leben und freie Meinungsäußerung schützen, fügte er hinzu. Die ecuadorianische Verfassung kenne keine Todesstrafe.

Patiños Stellvertreter Marco Albuja hatte zuvor im australischen Fernsehen gesagt, dass Ecuadors Präsident Rafael Correa sich noch heute zu dem Antrag äußern werde. Correa selbst, der sich zum UN-Nachhaltigkeitsgipfel in Rio de Janeiro aufhält, sagte zu dem Thema am Rande der dortigen Gespräche: "Wir sind ein Land der Freiheit."

Assange hatte am Dienstag in der Londoner Botschaft Ecuadors Zuflucht gesucht und einen Antrag auf politisches Asyl gestellt. Ihm droht die Auslieferung an Schweden, wo ihm Sexualdelikte zur Last gelegt werden. Assange fürchtet aber, letztlich an die USA ausgeliefert und dort wegen der pikanten Enthüllungen durch seine Website Wikileaks verfolgt zu werden.

AFP
jat/AFP