Ronald Reagan Letzte Ruhe in Kalifornien

Mit der Beisetzung Ronald Reagans im kalifornischen Simi Valley sind die Trauerfeierlichkeiten für den früheren US-Präsidenten zu Ende gegangen. Reagans Witwe Nancy wich bis zuletzt nicht von seiner Seite.

Nach einer Woche der landesweiten Trauer ist Ex-US-Präsident Ronald Reagan am Freitagabend in seiner Heimat Kalifornien zur letzten Ruhe gebettet worden. Unter Anteilnahme von 700 Familienmitgliedern, Freunden, Prominenten und Politikern fand die Beisetzung gegen Sonnenuntergang an der nach ihm benannten Bibliothek in Simi Valley statt. Zuvor hatten Hunderte Würdenträger aus aller Welt an einer offiziellen Trauerfeier in Washington teilgenommen. Reagan war am Samstag vor einer Woche nach langer Krankheit im Alter von 93 Jahren gestorben.

Bei der Abschiedszeremonie spielte ein einzelner Dudelsackspieler das Lied "Amazing Grace", während Kampfflugzeuge der US-Marine in einer Ehrenformation über die Hügel flogen. Reagans Witwe Nancy wich bis zuletzt nicht von seiner Seite. Sie nahm zuerst das traditionell zum Dreieck zusammengefaltete Sternenbanner entgegen, das in den vergangenen Tagen Reagans Sarg bedeckt hatte. Dann ging sie zum Sarg, legte ihre Wange auf das Holz, streichelte den Sarg und weinte, während ihre Kinder Ronald Prescott und Patti sie trösteten. Die 82-Jährige drückte einen Kuss auf den Sarg und sagte zum Abschied "Ich liebe Dich", bevor sie sich wegführen ließ.

Liebevolle Ansprachen seiner Kinder

Reagans drei Kinder beschrieben ihn liebevoll in kurzen Ansprachen. "Die Geschichte wird seinen Wert als Staatsführer vermerken", sagte Ronald Prescott Reagan. "Wir haben bereits vor langer Zeit von seinem Wert als Mann gewusst." Reagans Adoptivsohn Michael wiederholte an einen Ratschlag, den er über die Ehe erhalten hatte: "Du wirst nie in Schwierigkeiten kommen, wenn du ihr einmal am Tag sagst 'Ich liebe dich'. Ich bin sicher, dass er das Nancy gesagt hat." Tochter Patti Davis erinnerte sich an eine Totenrede ihres Vaters für einen Goldfisch aus ihren Kindertagen. Diese sei so bewegend gewesen, sagte Patti, dass er sie nur mit Mühe habe davon abbringen können, auch gleich die anderen Fische zu töten.

An der Feier nahmen unter anderem auch der Gouverneur von Kalifornien, Arnold Schwarzenegger, die ehemalige britische Premierministerin Margarete Thatcher und Prominente wie Nancy Sinatra, Tom Selleck, Merv Griffin und Bo Derek teil. Der Journalist Larry King von CNN, der Reagans persönlicher Freund und Kritiker seiner Politik zugleich gewesen war, lobte den Charakter des Ex-Präsidenten. "Er empfand keinen Hass", sagte King. "Einer der Gründe, warum die Menschen sich in der vergangenen Woche so aufgeführt haben, ist dass sie das vermissen, glaube ich."

Mehr als 150.000 Bürger an Reagans Sarg

Mehr als 150.000 Bürger sollen in Kalifornien und Washington Reagans Sarg aufgesucht haben. Die letzte Zeit seines Lebens war Reagan von der Alzheimer-Krankheit gezeichnet. Vor zehn Jahren verabschiedete sich der frühere Schauspieler und Gouverneur von Kalifornien in einem bewegenden Brief von der Öffentlichkeit. Seither lebte er zurückgezogen in Kalifornien.

DPA · Reuters
Gina Keating und Ben Berkowitz/Reuters