In Russland soll die Verwendung von Karten, auf denen die Krim nicht als russisch gekennzeichnet ist, unter Strafe gestellt werden. Das berichtet die Zeitung "Iswestija" unter Berufung auf die Auskunft von Sergej Tsekow, Mitglied des Ausschusses für internationale Angelegenheiten des russischen Föderationsrates und Senator der "Republik Krim". Demnach soll in den nächsten drei Monaten eine entsprechende Gesetzesvorlage dem Föderationsrat zur Prüfung vorgelegt werden.
"Wir planen, eine Verantwortlichkeit für die falsche Angabe der territorialen Zugehörigkeit der Krim einzuführen", erklärte er. Anlass für die Entwicklung des Gesetzesentwurfs lieferte Coca-Cola. 2016 nutzte der Getränkeriese für eine Werbekampagne eine Russlandkarte, auf der weder die Krim noch das Kaliningrader Gebiet noch die Kurilen-Inseln als russisch markiert waren. In Russland löste Coca-Cola damit eine Welle der Empörung aus, musste sich schließlich entschuldigen und korrigierte die Karte.
Das neue Gesetz soll sich nicht nur auf Landkarten im herkömmlichen Sinne erstrecken, sondern auch auf alle Abbildungen der Territorien, auf die Russland Anspruch erhebt, etwa auf T-Shirts, Souvenirs und sonstigen Merchandising-Produkten.
Als Vorlage für das neue Gesetz werde der bereits vorhandene Paragraf zur "Verstößen in der Herstellung, Verwendung, Lagerung und Vernichtung von Formularen, Siegeln und sonstigen Trägern des russischen Staatswappens" dienen, erklärte Olga Kovitidi, eine Abgeordnete der "Republik Krim", der Zeitung "Iswestija" Hier sind Strafen zwischen 500 und 1000 Rubel vorgesehen, nach aktuellem Kurs sind es ca. sieben bis 13 Euro.
Fast kein Staat erkennt die Krim-Annektierung an
Moskau hatte sich die Krim nach einem umstrittenen Referendum im März 2014 einverleibt. Die Zugehörigkeit der Krim zu Russland haben bisher nur Armenien, Bolivien, Nicaragua, Nordkorea und Syrien offiziell anerkannt. Die Ukraine beharrt auf der Rückgabe der Halbinsel. Wladimir Putin bezeichnete das Problem der Krim als ein für alle Mal gelöst und betonte mehrmals, dass er die Halbinsel niemals wieder an die Ukraine abtreten werde.
