Selbstmordanschlag auf US-Botschaft Türkei beschuldigt Linksextremisten

Nach dem Selbstmordattentat mit zwei Toten an der US-Botschaft in Ankara gibt es Hinweise auf ein Motiv: Die türkische Regierung will Beweise haben, dass der Täter ein Linksradikaler ist.

Der Selbstmordanschlag auf die US-Botschaft in der türkischen Haupstadt Ankara ist möglicherweise die Tat eines Linksextremisten. Der Attentäter sei ein 30-jähriger Türke, der der verbotenen Organisation DHKP-C angehört habe, sagte Innenminister Muammar Güler mehreren türkischen Sendern. Der DHKP-C werden in der Türkei vor allem Anschläge gegen Polizei und Justiz mit dem Ziel eines Umsturzes vorgehalten. Die seit 1998 in Deutschland verbotene Organisation hat einen marxistisch-leninistischen Hintergrund.

Bei dem Anschlag war außer dem Attentäter ein Wachmann der Botschaft getötet worden. Zwei weitere Wachmänner und eine Frau wurden verletzt. Die Wucht der Explosion hatte umliegende Häuser beschädigt. Ganz in der Nähe befindet sich auch die deutsche Botschaft.

Der Attentäter war bis in eine Sicherheitsschleuse gelangt, wo Wachleute Besucher überprüfen und ihr Gepäck durchleuchten. Im Hauptgebäude der Botschaft habe es keine Schäden gegeben, hieß es.

Medienberichten zufolge hatten US-Vertreter in Ankara bereits mehrmals mit den türkischen Behörden über mögliche Sicherheitsrisiken für die Botschaft gesprochen, die wie andere Vertretungen im Zentrum der türkischen Hauptstadt liegt. Demnach wurde unter anderem über einen Neubau der US-Botschaft außerhalb der Stadt gesprochen.

DPA · Reuters
fw/Reuters/AFP/DPA