Super Tuesday in den USA Romney gewinnt in Ohio

Die wohl wichtigste Entscheidung des Super Tuesday, des US-Großwahltags, ist laut CNN gefallen: Im wichtigen Bundesstaat Ohio hat Mitt Romney knapp vor Rick Santorum gewonnen.

Das Rennen der US-Republikaner um die Präsidentschaftskandidatur scheint gelaufen zu sein: Laut des TV-Senders CNN hat Mitt Romney in Ohio gewonnen und damit seinen fünften Bundesstaat an diesem Super Tuesday vor Rick Santorum für sich entschieden.

Favorit Romney kommt auf 38 Prozent, der erzkonservative Santorum bislang auf 37 Prozent der Stimmen. Trotz des Vorsprungs am Super Tuesday ist es Romney nicht gelungen, seinen hartnäckigen Verfolger Santorum abzuschütteln.

Ohio, das industrielle Zentrum im Nordosten der USA, ist nicht nur wegen der zu vergebenen Delegiertenstimmen wichtig, es ist vor allem ein hoch symbolischer Staat. Noch nie wurde ein Konservativer Präsident oder Präsidentschaftskandidat, ohne hier zu gewinnen.

Romney mit bislang vier Siegen, Santorum mit drei

Romney konnte an dem bisher wichtigsten Vorwahl-Tag mit Abstimmungen gleich in zehn Bundesstaaten bereits vier Siege verzeichnen. Den bislang klarsten Sieg des Abends holte Romney in Massachusetts, wo er von 2003 bis 2007 als Gouverneur amtierte. Der Multimillionär erreichte Teilergebnissen zufolge dort 72 Prozent der Stimmen, Santorum kam lediglich auf zwölf Prozent. Im nordöstlichen Vermont holte Romney nach Auszählung von drei Viertel der Stimmen 40 Prozent, auf Platz zwei folgte Paul mit 25 Prozent.

In Virginia hatten nur Romney und Paul auf dem Wahlzettel gestanden. Der Ex-Gouverneur erreichte hier nach Auszählung fast aller Stimmen 59 Prozent. Gingrich und Santorum hatten im Vorfeld des Urnengangs nicht genügend Unterschriften gesammelt, um sich zu qualifizieren. In Idaho, wo ein großer Teil der Bevölkerung wie Romney der mormonischen Kirche angehört, lag der Ex-Gouverneur mit 78 Prozent zunächst weit in Führung. CNN hat angesichts der bisherigen Ergebnisse Romney bereits zum Sieger erklärt.

Santorum gewinnt drei Staaten

Santorum siegte in Tennessee und Oklahoma, wo die Wähler als besonders konservativ gelten. In Oklahoma kam der Ex-Senator Teilergebnissen zufolge auf 34 Prozent, während Romney und Gingrich um Platz zwei kämpften. In Tennessee führte Santorum mit 37 Prozent deutlich vor Romney. In North Dakota kam Santorum nach Auszählung von gut Dreiviertel der Stimmen auf 40 Prozent, gefolgt von Paul und Romney.

Gingrich holte mit rund 47 Prozent den erwartet klaren Sieg in seiner Bastion Georgia. Zwanzig Jahre lang hatte er einen Wahlkreis des Bundesstaates im Repräsentantenhaus vertreten. Romney lag dort nach Auszählung fast aller Stimmen mit 26 Prozent auf Platz zwei.

Bei einem Auftritt in Steubenville (Ohio) feierte sich Santorum bereits als Sieger des Tages. Er stellte sich in seiner Rede als Außenseiter dar, der trotz geringer Ausgangschancen - vor allem wegen mangelnder finanzieller Ausstattung - große Erfolge feiern kann. "Es gab keinen einzigen Staat, in dem ich mehr Geld ausgegeben habe als die Leute, gegen die ich dort gewann", sagte er.

Kein Kandidat wird sich absetzen können

Romney seinerseits präsentierte sich demonstrativ als Herausforderer von Präsident Barack Obama. "Ich stehe bereit, ... unser Land zum Wohlstand zu führen", sagte er vor jubelnden Anhängern in Boston, Massachusetts.

Unabhängig davon, welcher der beiden Kandidaten im wichtigen Staat Ohio gewinnen wird, ist das Rennen auch nach dem Super Tuesday offen, denn keiner beiden wird auch nur annährend die Mehrheit von 1144 Delegiertenstimmen erreichen, die nötig sind, um auf dem Parteitag Ende in August zum Herausforderer von Barack Obama gewählt zu werden. Die nächsten Vorwahlen finden in knapp einem Monat in Maryland, Wisconsin und in der Hauptstadt Washington DC statt. Ende Mai wird dann in bevölkerungsreichen Texas, Anfang Juni im ebenfalls wichtigen Kalifornien statt.

DPA · Reuters
nik/DPA/Reuters/AFP