Syrien Assads Sicherheitskräfte töten erneut Demonstranten

Die Gewalt gegen Zivilisten in Syrien reißt nicht ab. Bei einer gewaltsamen Auflösung einer Demonstration bei Damaskus sind am Sonntagabend offenbar zwei Menschen erschossen worden.

In einem Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus sind Bewohnern zufolge zwei Demonstranten erschossen worden. Zudem gebe es viele Verletzte, sagte ein Bewohner der Nachrichtenagentur Reuters. Nach seinen Worten ging am Sonntag ein Kugelhagel über die Demonstranten nieder, die in dem verarmten Vorort Hadschar al-Aswad gegen die Staatsführung von Baschar al-Assad protestierten. Rami Abdel Rahman, Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, bestätigte die Todesfälle und sprach von insgesamt acht verletzten Zivilisten. Im Ort Hadschar al-Aswad leben Tausende Flüchtlinge aus den Golanhöhen. Der Gebirgszug ist von Israel besetzt.

In der Region Idleb an der türkischen Grenze drang die Armee zudem am Montagmorgen gewaltsam in verschiedene Dörfer ein, wie Aktivisten erklärten. Bei dem Militäreinsatz seien insgesamt acht Menschen verletzt worden. In Nassib in der südlichen Region Daraa, wo die Proteste gegen die syrische Regierung Mitte März begonnen hatten, gab es nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten am Montag zahlreiche Hausdurchsuchungen. Dabei seien 14 Menschen festgenommen worden. Auch rund um die nordsyrische Stadt Hama seien im Morgengrauen mehr als 20 Menschen von Armee und Sicherheitskräften festgenommen worden, sagte Rahman. Die Bewohner hätten daraufhin Steine geworfen und Autoreifen verbrannt. In den westlichen Stadtteilen seien zudem Schüsse zu hören gewesen.

Die Zahl der in die Türkei geflohenen syrischen Flüchtlinge ging unterdessen weiter zurück. Am Sonntag und Montag seien rund 400 Syrer in ihre Heimat zurückgekehrt, teilte die türkische Katastrophenschutzbehörde mit. Damit seien noch etwas mehr als 9900 Flüchtlinge in den Aufnahmezentren, hieß es. Ende Juni hatte die Zahl mit rund 11.700 ihren Höchststand erreicht, nachdem syrische Truppen Dörfer an der Grenze gestürmt hatten, wo zahlreiche Vertriebene ausharrten.

Reuters
Reuters/AFP