Nach beleidigenden Tweets Republikaner kritisieren Trump: "Bitte hören Sie einfach auf!"

Donald Trump Mika Brzezinski
TV-Moderatorin Mika Brzezinski und Donald Trump - eine On-Off-Beziehung am Tiefpunkt
© AP
Donald Trump hat mit einem abfälligen Tweet ein neues Level der Niveaulosigkeit erreicht. In der Tirade wird der Präsident so beleidigend, dass sich selbst Republikaner schämen.Diesmal nimmt er die MSNBC-TV-Moderatorin Mika Brzezinski ins Visier.Der Grund für Trumps Ärger: Die "Morning Joe" Moderatorin hatte ihn der Lüge bezichtigt. Trump Tweet: "Die @Morning_Joe soll mit ihren schlechten Einschaltquoten schlecht über mich reden (- ich sehe das nicht mehr).Wie kann es dann sein, dass die verrückte Mika mit ihrem niedrigen IQ und Psycho Joe...an Neujahr drei Nächte in Folge ins Mar-a-Lago kamen und darauf bestanden, mich zu sehen. Sie blutete heftig von einem Facelifting. Ich habe abgesagt." Wie die "Washington Post" berichtet, war das Moderatorenpaar an Neujahr zwar im Mar-a-Lago. Allerdings seien sie wegen einer Interviewanfrage dort gewesen. Das Paar sei nach eigenen Angaben vor der Feier gegangen. Die Show "Morning Joe" feiert zudem gerade steigende Zuschauerzahlen.
Twitter-Nutzer werfen Trump Sexismus vor und erinnern an ähnliche Fälle von Beleidigung. Tweet: Trumps "Mika ist zu hässlich, um in meiner Nähe zu sein" erinnert stark an "diese Frauen sind zu hässlich, um sie sexuell zu belästigen." Tweet: "Trumps Tweet über Mika ist kein Ausraster. Er beschämt immer wieder Frauen in der Öffentlichkeit. Das gleiche hat er mit Michelle Fields gemacht." Tweet: “Nur falls es jemand vergessen haben sollte: Was der Präsident da macht ist nicht normal oder ok." Selbst von Seiten der Republikaner hagelt es Kritik. 
Ben Sasse, Republikanischer Senator für Nebraska: "Bitte stoppen Sie das. Das ist nicht normal und es ist unterhalb der Würde Ihres Amtes." 
Lindsey Graham, Republikanischer Senator, für South Carolina: "Mr. President, Ihr Tweet (...) steht für das, was mit Amerikas Politik schief läuft, nicht für Amerikas Größe."
Donald Trump hat mal wieder die unterste Schublade aufgemacht - und per Twitter zwei kritische Fernsehjournalisten wüst beleidigt. Nicht nur im Netz schlagen die Wellen hoch, auch aus den eigenen Reihen gibt es deutliche Kritik.

Mit den wüsten Beschimpfungen von zwei Fernsehjournalisten hat sich US-Präsident Donald Trump viel Kritik eingehandelt - auch aus der eigenen Partei. Trump schmähte am Donnerstag einen TV-Moderator als "Psycho-Joe" und dessen Kollegin als die "verrückte Mika mit dem niedrigen IQ (Intelligenzquotienten)". Sein Wutanfall war durch die Sendung "Morning Joe" des Senders MSNBC ausgelöst worden, die von Joe Scarborough und Mika Brzezinski moderiert wird. Brzezinski hatte dort am Donnerstag harsche Kritik an Trumps Führungsstil geäußert und ihm "nicht normales Verhalten" vorgeworfen, das Zweifel an seinem mentalen Zustand aufwerfe.

Trump schlug daraufhin mittels zweier Tweets wild zurück. So berichtete er, obwohl die beiden Moderatoren "schlecht über mich reden", seien sie um Neujahr herum an drei Abenden hintereinander in seinem Mar-a-Lago-Club im Bundesstaat Florida gewesen. Dabei hätten Brzezinski und Scarborough "darauf bestanden, mit mir zusammenzukommen". Die Moderatorin habe damals "schlimm von einem Gesichtslifting geblutet", höhnte Trump. Er habe es abgelehnt, die beiden zu treffen.

"Bitte hören Sie einfach auf"

MSNBC konterte per Twitter mit dem Kurzkommentar: "Es ist ein trauriger Tag für Amerika, wenn der Präsident seine Zeit damit verbringt, zu mobben, zu lügen und schäbige persönliche Angriffe auszuspeien, statt seinen Job zu machen."

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Auch Parteikollegen des Präsidenten wurden deutlich. Senator Lindsey Graham twitterte: "Mr. President, Ihr Tweet war des Amtes unwürdig, und steht für das, was in der amerikanischen Politik falsch läuft." Senator Ben Sasse appellierte an den Präsidenten: "Bitte hören sie einfach auf. Das ist nicht normal und ist unterhalb der Würde Ihres Amtes."

Donald Trump Gesundheitsreform
Donald Trump hat ein neues Level an Niveaulosigkeit erreicht
© Evan Vucci/AP/Twitter
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Präsidentensprecherin Sarah Huckabee Sanders verteidigte Trumps heftige Polemik hingegen als angebracht. Er sei ein Präsident, "der Feuer mit Feuer bekämpft". Trump werde nicht zulassen, dass er von linksliberalen Medien oder Eliten "gemobbt" werde.

Auf Twitter hingegen herrschte bei vielen pure Fassungslosigkeit. Auch zahlreiche Promis wie etwas das Model Chrissy Teigen meldeten sich zu Wort - schließlich ist es nicht der erste ausfällige Tweet des Präsidenten, und auch nicht der erste sexistische.

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Die wohl beste Reaktion kam allerdings von der geschmähten Moderatorin selbst. Mika Brzezinski schlug - ohne eigene Worte, aber wirkungsvoll - mit diesem Foto zurück:

Donald Trump Mika Brzezinski
TV-Moderatorin Mika Brzezinski und Donald Trump - eine On-Off-Beziehung am Tiefpunkt
© AP
Trump erreicht mit beleidigendem Tweet neues Level an Niveaulosigkeit
AFP
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