Türkei Drei Tote bei Autobombenanschlag

Drei Tote, 24 Verletzte. Das ist das traurige Ergebnis eines Autobombenanschlages in der osttürkischen Stadt Van. Der Provinzgouverneur, dem der Anschlag galt, blieb unverletzt.

Bei einem Bombenanschlag auf das Auto des Provinzgouverneurs in der osttürkischen Stadt Van sind am Freitag drei Menschen getötet und 24 verletzt worden. Ursprünglich gingen die Behörden von fünf Todesopfern aus. Gouverneur Hikmet Tan und seine Begleiter überlebten den Anschlag unverletzt, wie türkische Medien berichteten.

Ferngezündete Bombe

Scheiben des Dienstwagens gingen zu Bruch. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Die Ermittlungen zielen nach Angaben eines Polizeisprechers auch auf die Kurdische Arbeiterpartei PKK, die ihre einseitige Waffenruhe nach fünf Jahren zum 1. Juni aufgekündigt hatte. Die ferngezündete Bombe war in einem Lastwagen explodiert, als die Wagenkolonne des Gouverneurs vorbeifuhr. Durch die Detonation in der belebten Innenstadt wurden Häuser und Geschäfte beschädigt. Wasserrohre barsten und setzten die Straße unter Wasser, wodurch die Polizeiarbeit erheblich behindert wurden.

Das Fahrzeug mit der Bombe gehörte einem Mitarbeiter der Stadtverwaltung, der nach seiner Festnahme versicherte, den Wagen vor einem Monat verkauft zu haben. Der türkische Innenminister Abdülkadir Aksu, aber auch kurdische Politiker verurteilten den Anschlag. Terrorakte wie dieser könnten "den Frieden, die Ruhe und das Klima der Sicherheit" in der Türkei nicht stören, sagte Aksu.

Jahrelanger Krieg zwischen Türken und kurdischen Rebellen

In der Vergangenheit hat es in der Türkei mehrfach Angriffe auf Provinzgouverneure gegeben, die zum Teil der PKK zugerechnet wurden. Seit der Festnahme von PKK-Chef Abdullah Öcalan 1999 hatten sich die meisten kurdischen Rebellen in den Nordirak abgesetzt, nachdem sie sich jahrelang einen blutigen Guerillakrieg mit der türkischen Armee geliefert hatten. Dabei wurden mehr als 30 000 Menschen getötet.

DPA
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