Nach neuen blutigen Kämpfen zwischen der türkischen Armee und kurdischen Rebellen hat die Führung in Ankara am Sonntag ein Krisentreffen einberufen. Die politische und militärische Führungsspitze werde am Abend mit Staatspräsident Abdullah Gül über das weitere Vorgehen beraten, sagte Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan. Unterdessen stieg die Zahl der am Wochenende getöteten türkischen Soldaten Medienberichten zufolge auf 16.
Erdogan wies auf einen Beschluss des türkischen Parlaments hin, das der Armee am Mittwoch grundsätzlich grünes Licht für grenzüberschreitende Einsätze gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei (PKK) im Nordirak gegeben hatte. Er forderte aber, mit kühlem Kopf über das weitere Vorgehen zu entscheiden.
Militärkreise erklärten, PKK-Kämpfer hätten in der Nacht zum Sonntag in der Provinz Hakkari im Grenzgebiet zum Irak angegriffen. Die türkische Regierung wirft den USA vor, nichts gegen PKK-Stützpunkte in den nordirakischen Kurdengebieten zu unternehmen. Die PKK kämpft seit fast 30 Jahren für mehr Autonomie in den Kurdengebieten. Die Organisation wird von den USA und der EU als terroristische Vereinigung eingestuft.