Ukraine: Rentnerin berichtet von Raketenbeschuss auf ihr Haus in Charkiw (Video)
Ukraine-KriegAngriff auf Charkiw: Rentnerin schildert Raketenbeschuss auf ihr Haus
Sehen Sie im Video: Der Horror kam in der Nacht – Rentnerin berichtet von Raketenbeschuss auf ihr Wohnhaus in Charkiw.
Swetlana Borisowna ist sichtlich mitgenommen. Am Sonntag wurde sie von Helfern aus ihrem Wohngebäude geführt, hier in Charkiw im Osten der Ukraine, der zweitgrößten Stadt des von Russland überfallenen Landes. Kurz zuvor hatte eine Rakete ihr Haus getroffen. "Ich war in meinem Bett und habe nachgedacht. Und plötzlich hat mich eine Wucht aus dem Bett geschleudert, von dort rein in die Küche. Wie habe ich das nur überleben können." Nach Angaben des Gouverneurs der Region Oleg Synehubow ist bei dem Angriff eine Frau ums Leben gekommen, weitere Personen seien verletzt worden. Die Rakete sei im zentralen Stadtteil Kiew eingeschlagen, so der Gouverneur auf Telegram. Am Sonntag hatte auch die südukrainische Stadt Cherson russischen Beschuss gemeldet. Dabei seien drei Menschen getötet worden, zwei Männer und eine Frau. Auch hier habe es Verletzte gegeben. Bei den Angriffen seien unter anderem ein Krankenhaus und eine Schule beschädigt worden. Die Ukraine hatte Cherson am 11. November von den russischen Streitkräften zurückerobert. Seitdem die russischen Streitkräfte die Stadt verlassen und sich vom Westufer des Dnipro zurückgezogen haben, beschießen sie Cherson von der gegenüberliegenden Seite des Flusses. Unterdessen hat der stellvertretende russische Außenminister Sergei Rjabkow Gespräche mit der Regierung der Ukraine und mit westlichen Ländern ausgeschlossen. Nachdem Washington zugesagt habe, Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern, ergebe es keinen Sinn, mit Kiew oder seinen "Puppenspielern" zu sprechen. Das hat die russische Nachrichtenagentur RIA berichtet. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte zuletzt schnellere Waffenlieferungen und neue Waffentypen, um russischen Angriffen standhalten zu können. In Donezk in der östlichen Ukraine sei die Lage sehr schwierig angesichts der anhaltenden Attacken, sagte Selenskyj am Sonntag. Insbesondere die Städte Bachmut und Wuhledar seien weiter dauerhaftem russischem Beschuss ausgesetzt. Es gebe ständig Versuche der Russen, die ukrainische Verteidigungslinien zu durchbrechen.
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Bei einem Raketenbeschuss auf ein Wohnhaus in Charkiw hat es nach Angaben des Gouverneurs der Region mindestens eine Tote gegeben. Eine ältere Anwohnerin berichtet vom nächtlichen Horror.
Bei russischen Luftangriffen auf Städte im Osten und Süden der Ukraine sind nach Angaben Kiews mindestens vier Menschen getötet worden. In der südukrainischen Stadt Cherson seien drei Menschen getötet und sechs weitere Menschen verletzt worden, teilten die örtlichen Behörden am Sonntag mit. Bei einem russischen Angriff auf ein Wohngebäude in Charkiw wurde nach Behördenangaben eine Frau getötet. In der südukrainischen Region Saporischschja wurden zudem vier Menschen bei einem Angriff auf eine Eisenbahnbrücke getötet, wie ein von Russland eingesetzter Vertreter mitteilte. Er machte die Ukraine für den Angriff verantwortlich. An der Front im Süden der Ukraine war es zuletzt deutlich ruhiger gewesen als im Osten, nachdem Moskau im November seine Truppen aus der Stadt Cherson abgezogen hatte.
"Feindliche Artillerie hat die Wohngebiete der Stadt beschossen", erklärte die Regionalverwaltung von Cherson. Dabei seien zivile Einrichtungen beschädigt worden, darunter das regionale Krankenhaus, eine Schule, eine Post, eine Bank und Wohngebäude. Die russische Armee habe Cherson "den ganzen Tag über brutal bombardiert", sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft am Sonntagabend. In der ostukrainischen Stadt Charkiw im Osten des Landes bombardierte die russische Armee nach Angaben von Gouverneur Oleg Synegubow ein vierstöckiges Wohngebäude. Eine ältere Frau sei bei dem Angriff getötet worden.
Sehen Sie im Video: "Zu töten macht mir keinen Spaß" – Ukrainischer Scharfschütze zeigt Einsatzvideo.
Ukraine soll Eisenbahnbrücke beschossen haben
In der Region Saporischschja, wo es mehrere Monate lang kaum Veränderungen an der Front gegeben hatte, griff die Ukraine mit einem Himars-Mehrfachraketenwerfer eine Eisenbahnbrücke über den Fluss Molochnaya an, wie der von Moskau eingesetzte Regionalchef Jewgeni Balitsky in Online-Netzwerken mitteilte. Vier Mitarbeiter der Bahn seien getötet worden, fünf weitere verletzt. Die Brücke liegt in einem Dorf nördlich der von Russland kontrollierten Stadt Melitopol und wird laut Balitsky repariert. Russland behauptet, die Regionen Saporischschja und Cherson sowie zwei weitere Regionen in der Ostukraine annektiert zu haben, ohne diese Gebiete vollständig zu kontrollieren.