Während der Krieg in der Ukraine bereits seit Tagen im Gang ist, ist die Informationslage für die russische Bevölkerung weiterhin dünn: Das Wort "Krieg" ist dort ohnehin tabu, über das genaue Geschehen und die Lage im Nachbarland wissen viele Menschen wenig bis gar nicht Bescheid.
Ein Grund dafür: Putin hat die unabhängigen Medien seit Jahren bekämpft und eingeschränkt, soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter werden immer wieder gegängelt. Wer sich nicht gezielt über Auslandsmedien informieren möchte, bekommt im Alltag oft einseitige oder wie im Ukraine-Krieg gar keine Informationen mitgeteilt.
Ukraine-Krieg: Freiwillige nutzen Bewertungsplattform von Google Maps für Kriegsinformationen
Genau das möchten jetzt Freiwillige ändern, indem sie ein ungewöhnliches Kommunikationsmittel verwenden: Auf Twitter rufen sie dazu auf, auf Googles Bewertungsplattform bei möglichst vielen Restaurants, Läden und Shops Bewertungen zu hinterlassen, allerdings im Textfeld nicht über Speisen und Service, sondern über die aktuelle Lage in der Ukraine zu schreiben. Der Gedanke: Die Plattform ist bislang von Russland Zensurbemühungen nicht betroffen und über Restaurants und Läden können viele Russen direkt erreicht werden.
Inzwischen hat der Tweet bereits zehntausende Reaktionen erreicht, ein weiterer Tweet liefert sogar passgenau einen russischen Beispieltext, den Freiwillige nur noch kopieren und einfügen müssen. Dort steht: "Das Essen war super! Leider hat Putin uns den Appetit verdorben, als er die Ukraine angegriffen hat. Lehnt euch gegen euren Diktator auf, stoppt den Mord an unschuldigen Leuten! Eure Regierung lügt euch an. Steht auf!"