Ukraine-Krieg Autobahnbrücke in NRW: So entstand das überdimensionale Friedenssignal

Große Friedensbotschaft auf der gesperrten Rahmedetal-Autobahnbrücke
Lüdenscheid: Die Luftaufnahme zeigt die riesige Friedensbotschaft "Lasst uns Brücken bauen" auf der gesperrten Rahmedetalbrücke der Autobahn 45
© Markus Klümper / DPA
Sehen Sie im Video: Ukraine-Krieg – überdimensionales Friedenssignal auf Autobahnbrücke in NRW.




STORY: Lüdenscheid. Marode Rahmedetalbrücke in NRW. Künstler senden Botschaft: Frieden für die Ukraine. Schriftzug ist 300 Meter lang. Rund 70 Menschen kamen auf gesperrte Brücke.
Etwa 70 Menschen haben sich auf die marode Rahmedetalbrücke in Lüdenscheid geschlichen, um eine Botschaft auf den Asphalt zu pinseln. Gewidmet den kriegsgeplagten Menschen in der Ukraine.

Ihre Waffen sind Farbeimer und Farbwalzen, ihre Botschaft ist ein eindrucksvoller Hingucker: Auf der gesperrten und für den Abriss vorgesehenen Rahmedetalbrücke auf der A45 bei Lüdenscheid ist seit Sonntag in riesigen Buchstaben der Schriftzug "Lasst uns Brücken bauen" zu lesen. Daneben ist eine ukrainische Nationalfahne mit Friedenszeichen gemalt und das Hashtag #BRIDGEPLEASE. Insgesamt ist der Schriftzug etwa 300 Meter lang. Ein Internetvideo des Künstlerkollektivs Willi & Söhne zeigt, wie eine Gruppe von Menschen früh am Morgen auf die Brücke geht und dann Farbe anbringt. Die Aktion verstehen die circa 70 Mitwirkenden als Zeichen gegen Hass und Spaltung und als Zeichen für ein Miteinander.

A45-Brücke seit Dezember gesperrt

Die für den Verkehr sehr wichtige A45-Brücke ist seit Dezember wegen ihres schlechten Zustandes gesperrt, was in der Region zu großen Problemen geführt hat. Die Folgen für die Anwohner und für die regionale Wirtschaft sind massiv. Hoffnungen auf eine recht zügige Sanierung zerschlugen sich, stattdessen muss neu gebaut werden. Der Fall sorgte bundesweit für Aufsehen, die Bundesregierung stellte zumindest eine beschleunigte Neubauplanung in Aussicht.

"Monument des Zusammenhalts"

Die Aufforderung zum Brückenbauen ist mehrdeutig: Einerseits beziehen sich die Künstlerinnen und Künstler auf den Krieg in der Ukraine und auf wachsenden Einfluss von Demokratiefeinden in Europa, andererseits weisen sie auf wirtschaftliche Existenzängste in der Region als Folge der gesperrten Rahmede-Talbrücke hin. Man setze nun ein Zeichen und verwandele die Brücke "in Zeiten der Spaltung und des Hasses in ein Monument des Zusammenhalts", heißt es am Ende des Videos. Zuvor hatten die "Bild" und das Online-Portal "come-on.de" berichtet.

Reuters · DPA
mth