Für die Ukraine ist am Mittwoch der 189. Kriegstag seit Beginn der russischen Invasion. Über den Fortgang einer seit Wochenbeginn laufenden ukrainischen Offensive im Süden gibt es weiter nur wenig Informationen. In der Nacht auf Mittwoch meldete die russische Besatzungsmacht zahlreiche schwere Explosionen in der Stadt Cherson.
Am frühen Morgen haben sich die Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) auf den Weg zum Atomkraftwerk (AKW) Saporischschja ins von Russland besetzte südukrainische Gebiet gemacht. Begleitet wird ihre Reise von russischen und ukrainischen Vorwürfen, dass die jeweils andere Seite die Route beschieße, um eine Inspektion von Europas größtem AKW zu verhindern. Zu überprüfen waren die Angaben nicht.
Die Außenminister der EU wollen am Mittwoch in Prag über den Krieg und mögliche neue Sanktionen gegen Russland beraten. Derweil stellt der russische Gazprom die Lieferung von Erdgas durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 wegen angeblicher Wartungsarbeiten für drei Tage ein.
Lesen Sie hier die wichtigsten Nachrichten und Entwicklungen des 189. Tages im russischen Krieg gegen die Ukraine.
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Mögliche Proteste wegen hoher Energiepreise im Herbst und Winter werden den Worten von Baerbock zufolge nicht zur Aufhebung von Sanktionen führen. "Wir werden an der Seite der Ukraine stehen, und das bedeutet, dass die Sanktionen auch im Winter aufrechterhalten werden, selbst wenn es für Politiker sehr schwierig wird", sagte die Grünen-Politikerin bei einer Podiumsdiskussion in Prag.
Baerbock äußerte die Erwartung, dass Menschen auf die Straße gehen und sagen würden: "Wir können unsere Energiepreise nicht bezahlen." Dagegen müsse man mit Sozialmaßnahmen vorgehen, aber sie werde deswegen nicht sagen, man müsse die Sanktionen gegen Russland aufheben. "Ich gebe den Menschen in der Ukraine das Versprechen: Wir stehen zu euch, solange ihr uns braucht", betonte die Außenministerin.
Russland: Ukraine erleidet schwere Verluste bei neuer Offensive
Die Baltenstaaten äußern sich in den Diskussionen dem Vernehmen nach besorgt, dass mehr als zehn Millionen bereits gewährte Schengen-Visa für Russen für Mehrfacheinreisen genutzt werden könnten. Deutschland und Frankreich argumentieren dagegen, die EU dürfe die Tür für russische Studierende oder Kreml-Kritiker nicht zuschlagen.
IAEA-Mission in der Stadt Saporischschja eingetroffen
Wegen des Kriegs in der Ukraine hatte die Europäische Union ein neues Gesetz erlassen, wonach die Reservoirs in diesem Jahr bis zum 1. November zu 80 Prozent gefüllt sein müssen. Ziel ist es, bei einem Totalausfall russischer Gaslieferungen besser gewappnet zu sein.
In Deutschland gilt, dass die Speicher am 1. Oktober zu mindestens 85 Prozent und am 1. November zu mindestens 95 Prozent voll sein sollen. Die bei einem Füllstand von 95 Prozent gespeicherte Gasmenge entspricht etwa dem bundesweiten Verbrauch der beiden Monate Januar und Februar 2022.