Zum ersten Mal wurden russische Drohnen über Polen und damit Nato-Territorium abgeschossen. Europa ist alarmiert. Alle Entwicklungen im stern-Newsblog.
Wochen nach dem Gipfeltreffen in Alaska mit US-Präsident Donald Trump lässt Staatschef Wladimir Putin die Ukraine weiter angreifen. Am Wochenende überzog Russland das Land mit dem heftigsten Drohnenangriff seit Beginn des Angriffskrieges. Wolodymyr Selenskyj forderte Konsequenzen, EU und USA ringen um neue Russland-Sanktionen – zu denen sich auch Trump bereit erklärte.
Putin beeindruckt all das nicht. Stattdessen schickt er offenbar seine Drohnen gen Westen. Alle aktuellen Entwicklungen lesen Sie im stern-Newsblog:
Wichtige Updates
Christine Leitner
Tschechiens Außenminister Jan Lipavsky fordert, Nato müsse unverzüglich ihre Luftverteidigungsfähigkeiten an der Ostflanke verstärken. "Putin wird nicht aufhören, solange wir ihn nicht Hand in Hand stoppen – mit den härtesten Sanktionen", teilt der Chefdiplomat mit.
Tschechien ist ebenso wie Polen seit 1999 Nato-Mitglied. Die Regierung in Prag gilt als engagierter Unterstützer der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland. Sie steht federführend hinter einer Munitionsinitiative, die in diesem Jahr nach früheren Angaben Fialas bereits mehr als 1,1 Millionen Schuss großkalibriger Munition an Kiew geliefert hat.
Tschechien ist ebenso wie Polen seit 1999 Nato-Mitglied. Die Regierung in Prag gilt als engagierter Unterstützer der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland. Sie steht federführend hinter einer Munitionsinitiative, die in diesem Jahr nach früheren Angaben Fialas bereits mehr als 1,1 Millionen Schuss großkalibriger Munition an Kiew geliefert hat.
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Christine Leitner
Tschechiens Regierungschef Petr Fiala bekundet seine Solidarität mit Polen – dem Nachbarland und Nato-Partner. Der russische Präsident Wladimir Putin bedrohe ganz Europa und teste systematisch, wie weit er gehen könne, kritisiert der liberalkonservative Politiker bei X und betont:
„Wir stehen hinter Polen, denn die Polen sind unsere Verbündeten an der Frontlinie.“Petr Fiala, Tschechiens Regierungschef
Der nächtliche Drohnenangriff sei ein Test der Verteidigungsfähigkeit des Nato-Bündnisses gewesen. Es sei schwer zu glauben, dass "dies nur ein reiner Zufall war". Prag fordert "härteste Sanktionen" gegen Russland.
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Patrick Rösing
Ein Blick auf die Orte, wo Polen russische Drohnenteile gefunden hat und welche Flughäfen (temporär) geschlossen worden sind. Sie beruht auf Agenturmeldungen und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Karte wird laufend aktualisiert.
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Christine Leitner
Russische Drohnen waren in den vergangenen Wochen wiederholt in den polnischen Luftraum eingedrungen. Polnische und ukrainische Politiker warnen schon länger vor einer Ausweitung des Ukraine-Krieges. Die Nato bleibt nach dem jüngsten Vorfall in Polen allerdings gelassen. Das Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum wertet sie einem Insider zufolge nicht als Angriff. Aber der Einflug von sechs bis zehn Drohnen sei ersten Anzeichen zufolge absichtlich erfolgt, heißt aus Nato-Kreisen. Es sei das erste Mal gewesen, dass Flugzeuge des Bündnisses potenziellen Bedrohungen im alliierten Luftraum entgegengetreten seien. Die in der Region stationierten Patriot-Luftabwehrsysteme hätten die Drohnen zwar auf dem Radar erfasst, aber nicht bekämpft.
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Christine Leitner
Falls Sie erst jetzt einen müden Blick auf die Nachrichtenlage werfen, dann gibt es hier für Sie nun einen knappen Überblick:
- In der Nacht hat Russland bei einer Angriffswelle auf die Ukraine den polnischen Luftraum mit mehreren Drohnen verletzt
- Polens Armee hat mehrere russische Drohnen zerstört – es ist das erste Mal, dass russische Drohnen über dem Gebiet eines Nato-Staates abgeschossen wurden
- Mehrere polnische Flughäfen wurden vorübergehend geschlossen
- Eine Drohne soll das Wohndach eines Hochhauses in einem polnischen Ort zerstört haben
- Polens Ministerpräsident Donald Tusk berief eine Krisensitzung ein und bezeichnete die Verletzung des Luftraumes als "Provokation großen Ausmaßes"
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Christine Leitner
„Wir haben die Situation unter Kontrolle“Polens Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz
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Christine Leitner
Russland überzieht die Ukraine seit dem Wochenende wieder stärker mit Angriffen – auch mit Drohnen. Den Vorfall in Polen bezeichnet der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj als einen "äußerst gefährlichen Präzedenzfall für Europa". Moskau teste immer die Grenzen des Möglichen und bleibe, wenn es keine starke Reaktion gebe, auf einer neuen Eskalationsstufe, schreibt Selenskyj in sozialen Medien. Ausreichend Waffen seien nötig, um Russland abzuschrecken.
Das russische Militär überzog die Ukraine in der Nacht erneut mit Angriffen aus der Luft. Selenskyj zufolge wurde dabei ein Mensch in der westlich von Kiew gelegenen Region Schytomyr getötet. Bislang wisse man von drei Verletzten. Moskau habe rund 415 Drohnen und mehr als 40 Marschflugkörper und Raketen eingesetzt und 15 ukrainische Regionen attackiert.
Rettungskräfte löschen ein Feuer in einem Haus, das durch einen russischen Angriff auf ein Wohnviertel in der Region Schytomyr zerstört wurde. Ukrainian Emergency Service / AP / DPA
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Christine Leitner
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas schließt eine vorsätzliche Verletzung des polnischen Luftraums nicht aus. Es gebe "Anzeichen, dass es absichtlich war, nicht aus Versehen", schreibt Kallas im Onlinedienst Bluesky. Es handele sich um die "schwerwiegendste Verletzung des europäischen Luftraums durch Russland seit Kriegsbeginn", fügt sie hinzu.
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Christine Leitner
Polnische Regierung: Abgeschossene Drohnen stammen aus Russland
Polens Ministerpräsident Donald Tusk bestätigt nun, was bereits befürchtet worden war: Die im polnischen Luftraum abgeschossenen Drohnen stammen aus Russland. Tusk bezeichnet die Verletzung des polnischen Luftraums als "Provokation großen Ausmaßes".
Es ist damit das erste Mal, dass russische Drohnen über dem Territorium der Nato abgeschossen wurden.
Es ist damit das erste Mal, dass russische Drohnen über dem Territorium der Nato abgeschossen wurden.
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Christine Leitner
Eine der mutmaßlich russischen Drohnen soll einem polnischen Medienbericht zufolge ein Wohnhaus getroffen haben. Das berichtet der Sender Polsat News unter Berufung auf die Polizei. Zu dem Einschlag sei es in dem Ort Wyryki gekommen. Verletzt wurde niemand.
Das Haus stehe mitten im Zentrum des Dorfes zwischen Gemeindeverwaltung und der örtlichen Grundschule, heißt es. Wyriki liegt in der Wojwodschaft Lublin und ist etwa 15 Kilometer von der Grenze zu Belarus und um die 35 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt.
Das Haus stehe mitten im Zentrum des Dorfes zwischen Gemeindeverwaltung und der örtlichen Grundschule, heißt es. Wyriki liegt in der Wojwodschaft Lublin und ist etwa 15 Kilometer von der Grenze zu Belarus und um die 35 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt.
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Christine Leitner
Polens Flugbetrieb läuft wieder. Am größten Airport des Landes in Warschau, dem Chopin-Flughafen, können Flieger wieder starten und landen. Auch an den anderen zunächst gesperrten Flughäfen des Landes konnte der Flugbetrieb wieder aufgenommen werden.
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Christine Leitner
Militärexperten schätzen, dass Russland bis 2029 so weit sein könnte, die Nato anzugreifen. Joachim-Jürgen von Sandrart befehligte ein Nato-Korps in Polen und meint, dass es auch schon vorher so weit sein könnte, denn innerhalb der nächsten vier Jahre wäre genug Zeit, um sich gegen einen vermutlichen Angriff zu wappnen. Mein Kollege Moritz Gathmann hat mit Sandrart über die Lage gesprochen:
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Christine Leitner
Donald Tusk beruft Krisensitzung ein
Polens Ministerpräsident Donald Tusk beruft wegen des Abschusses russischer Drohnen eine Sondersitzung der Regierung ein. Er werde sich mit den für die Staatssicherheit zuständigen Ministern treffen, sagt ein Regierungssprecher. Eine außerordentliche Sitzung des Ministerrats finde um 8.00 Uhr statt. Außerdem teilt Tusk mit, man sei mit Nato-Chef Mark Rutte in Kontakt.
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Christine Leitner
„Dies ist ein Akt der Aggression, der eine reale Bedrohung für die Sicherheit der Bevölkerung dargestellt hat.“Mitteilung des Oberkommandos der Streitkräfte
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Christine Leitner
Nach polnischen Angaben sollen mehr als ein Dutzend Drohnen in Polens Luftraum eingedrungen sein.
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DPA · AFP · Reuters