Moskau wirft Kiew nach Dammbruch Terroranschlag gegen Zivilisten vor +++ Zootiere sterben bei Überschwemmung +++ Hunderttausende Zivilisten gefährdet +++ Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine im stern-Newsblog.
Die Meldungen des 468. Tages von Russlands Krieg gegen die Ukraine im stern-Newsblog:
Tag 468 von Russlands Krieg gegen die Ukraine
Kapitel
Russland meldet 71 getötete Soldaten und 20 Verletzte
Evakuierung von 17.000 Menschen eingeleitet
Wassserkraftwerk an Staudamm "komplett zerstört"
Nach Kachowka auch weitere Orte überflutet
150 Tonnen Motoröl laut Kiew in den Dnipro geflossen
Russische Besatzer rufen Notstand in Kachowka aus
Scholz sieht "neue Dimension" des Ukraine-Krieges
Kiew nennt Staudamm-Zerstörung "ökologische und humanitäre Katastrophe"
Russland hat laut Ukraine Kachowka-Staudamm gesprengt
Tim Schulze
Die USA haben keine gesicherten Erkenntnisse über die Hintergründe der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine - ein amerikanischer UN-Vertreter hält eine Sabotage durch Kiew aber für unwahrscheinlich. "Warum sollte die Ukraine so etwas ihrem eigenen Territorium und ihren eigenen Menschen antun, ihr Land überschwemmen und Zehntausende dazu zwingen, ihre Häuser zu verlassen? Das macht einfach keinen Sinn", sagte der stellvertretende Botschafter Robert Wood vor einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York. Wood sagte, er hoffe, in einigen Tagen mehr Informationen zu dem offensichtlichen Angriff auf den Damm zu haben.
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Tim Schulze
Die USA haben keine gesicherten Erkenntnisse über die Hintergründe der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine - ein amerikanischer UN-Vertreter hält eine Sabotage durch Kiew aber für unwahrscheinlich. "Warum sollte die Ukraine so etwas ihrem eigenen Territorium und ihren eigenen Menschen antun, ihr Land überschwemmen und Zehntausende dazu zwingen, ihre Häuser zu verlassen? Das macht einfach keinen Sinn", sagte der stellvertretende Botschafter Robert Wood am Dienstag vor einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York. Wood sagte, er hoffe, in einigen Tagen mehr Informationen zu dem offensichtlichen Angriff auf den Damm zu haben.
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Tim Schulze
Kurz vor der Sitzung des UN-Sicherheitsrats hat das russische Außenministerium die Ukraine beschuldigt, den Kachowka-Staudamm zerstört zu haben. "Der Vorfall ist ein Terroranschlag, der sich gegen zutiefst zivile Infrastruktur richtet", heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung der Behörde. Russland habe die Sitzung des UN-Sicherheitsrats initiiert, um die von Kiew ausgelöste große "humanitäre und ökologische Katastrophe" zu verurteilen. Die Ukraine ihrerseits wirft Russland die Sprengung des Staudamms vor.
Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine sollte noch am Dienstag den UN-Sicherheitsrat in New York beschäftigen. Eine Dringlichkeitssitzung sei für 16 Uhr (22 Uhr MESZ) anberaumt worden, teilten Diplomatenkreise der Deutschen Presse-Agentur mit.
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Tim Schulze
Die US-Regierung erwartet nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine "erheblichen Schaden" für die Menschen in der Ukraine und die Region. "Wir wissen, dass es Opfer gibt, darunter wahrscheinlich auch viele Tote, auch wenn es sich um erste Berichte handelt und wir das im Moment noch nicht beziffern können", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, im Weißen Haus. "Wir können zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschließend sagen, was passiert ist", fügte er hinzu. US-Präsident Joe Biden sei am Morgen (Ortszeit) über die Ereignisse informiert worden.
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Tim Schulze
Russlands Verteidigungsministerium hat die Vereitelung der ukrainischen Großoffensive und die Zerstörung von Kampfpanzern Leopard gemeldet - dabei aber offenbar falsche "Beweisbilder" präsentiert. Auf dem Video sei die Zerstörung eines Traktors zu sehen, urteilte der prorussische Militärblog "Wojenny Oswedomitel" nach Ansicht der Bilder. "Er ging dann in die Berichte des Verteidigungsministeriums als Leopard 2 ein." Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte zuvor unter anderem die Vernichtung von acht Leopard-Kampfpanzern verkündet.
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Christine Leitner
Ein vom ukrainischen Präsidenten per Twitter verbreitetes Video zeigt die Wassermassen nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms. "Russische Terroristen", schreibt der ukrainische Staatschef dazu. Die Zerstörung des Serrwerks habe wieder einmal gezeigt, dass Russland aus der Ukraine vertrieben werden müsse. "Ein einziger Meter sollte ihnen überlassen bleiben, denn sie nutzen jeden Meter zum Schrecken", so Selenskyj weiter.
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Christine Leitner
Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine soll noch heute den UN-Sicherheitsrat in New York beschäftigen. Eine Dringlichkeitssitzung sei für 16 Uhr (22 Uhr MESZ) anberaumt worden, teilen Diplomatenkreise der Deutschen Presse-Agentur mit. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beantragte einer Quelle zufolge, virtuell bei der Veranstaltung sprechen zu dürfen. UN-Generalsekretär António Guterres wurde gefragt, das mächtigste Gremium der Weltorganisation zu briefen.
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Christine Leitner
Die Bundesregierung hat Hilfe für die Ukraine angekündigt. Deutschland werde der Ukraine zur Seite stehen, um diese Katastrophe inmitten des von Russlands Präsidenten Wladimir Putin geführten Angriffskrieges zu bewältigen, sagt Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Man wolle vor allem dabei helfen, evakuierte Menschen versorgen zu können. "Das THW bereitet deshalb bereits jetzt mit Hochdruck deutsche Hilfslieferungen für die betroffene Region vor", teilt die Ministerin mit. "Unsere Hilfslieferungen werden wir binnen kürzester Zeit auf den Weg bringen." In einer Mitteilung des Technischen Hilfswerks heißt es: "Derzeit bereiten THW-Kräfte Hilfsgütertransporte für den ukrainischen Katastrophenschutz (DSNS) vor." Unter den möglichen Hilfsgütern seien Wasserfilter und Stromerzeuger, die in dem betroffenen Gebiet dringend benötigt würden.
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Russland meldet 71 getötete Soldaten und 20 Verletzte
Christine Leitner
In einem seltenen Schritt hat die russische Armee den Tod von 71 ihrer Soldaten bei Einsätzen zur Abwehr ukrainischer Angriffe bekanntgegeben. "Seit drei Tagen hat das ukrainische Regime eine lange versprochene Offensive in verschiedenen Abschnitten der Front gestartet", sagt Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu. "Insgesamt wurden 71 Soldaten getötet und 210 verletzt." Moskau gibt nur selten Verluste in den eigenen Reihen bekannt. Schoigu sagt zudem, mehrere Panzer und weitere Fahrzeuge sowie Artilleriegeschütze seien beschädigt worden. Seinen Angaben zufolge setzte die Ukraine seit Sonntag "eine große Menge an Ausrüstung und Kräften" an verschiedenen Abschnitten der Front ein. "Die Angriffsversuche wurden vereitelt (...). Der Feind hat seine Ziele nicht erreicht, er hat hohe Verluste erlitten", versichert Schoigu.
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Christine Leitner
Die Staatsoberhäupter von neun östlichen Nato-Ländern haben ihre Unterstützung für die Ukraine bekräftigt. Bei einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Bratislava zur Vorbereitung des Nato-Gipfels in Vilnius im Juli unterstrichen sie die Unabhängigkeit der Ukraine und die Unverletzbarkeit ihrer international anerkannten Grenzen. Die slowakische Gastgeberin Zuzana Caputova rief in einer Pressekonferenz beim Treffen des sogenannten Bukarest-Neun-Formats auch die westlichen Verbündeten zur Geschlossenheit gegenüber dem Aggressor Russland auf.
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Christine Leitner
UN-Generalsekretärs António Guterres bezeichnet die Zerstörung des Staudammes im Dnipro als eine neuerliche desaströse Auswirkung des russischen Überfalls auf das Nachbarland. "Dies ist eine weitere verheerende Folge der russischen Invasion in die Ukraine", sagt Guterres in New York. Die Vereinten Nationen hätten allerdings keine unabhängigen Erkenntnisse darüber, wie es zur Zerstörung des Damms gekommen ist. Für mindestens 16.000 Menschen, die durch Überschwemmungen obdachlos geworden seien, werde humanitäre Hilfe geleistet – darunter sauberes Trinkwasser sowie Tabletten zur Wasseraufbereitung, so Guterres.
„Die heutige Tragödie ist ein weiteres Beispiel dafür, wie schrecklich der Krieg für die Menschen ist.“UN-Generalsekretärs António Guterres
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Christine Leitner
Finnland weist neun Mitarbeiter der russischen Botschaft in Helsinki aus. Das teilen der finnische Präsident Sauli Niinistö und die Regierung der geschäftsführenden Ministerpräsidentin Sanna Marin nach einem Treffen mit, auf dem sie die aktuelle Lage im Ukraine-Krieg und Vorbereitungen für den Nato-Gipfel in Vilnius im Juli besprachen. Die Botschaftsmitarbeiter seien geheimdienstlich tätig gewesen und hätten gegen das Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen verstoßen.
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Christine Leitner
Nach Einschätzung des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) wird das Atomkraftwerk Saporischschja nicht durch den zerstörten Staudamm gefährdet. Das teilt eine Sprecherin des BfS der Deutschen Presse-Agentur mit. Das Atomkraftwerk sei nicht von Überschwemmungen betroffen, weil es flussaufwärts am Dnipro liege. Darüber hinaus sei das Kühlbecken des Atomkraftwerks "nicht vom abrupten Absenken des Wasserstandes bedroht".
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Christine Leitner
Wie geht es den Menschen in der Region um den zerstörten Staudamm am Dnipro? Meine Kollegin Bettina Sengling hat vor Ort recherchiert und aufgeschrieben, was die Wassermassen für die Bewohner vor Ort bedeuten:
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mad / cl
DPA
AFP