Die Menschen, die in den Dörfern unweit der Kleinstadt Beryslaw leben, haben im Krieg viel erleiden müssen. Russische Truppen besetzten die Ortschaften bereits wenige Tage nach Kriegsbeginn. Nach der Befreiung im vergangenen November verschob sich die Front in unmittelbare Nähe. Seither beschießen die russischen Truppen das Gebiet täglich von der südlichen Seite des Flusses Dnjepr aus Artillerie, Mörsern, manchmal sogar Maschinengewehren. Ende Mai fielen aus der Luft Bomben auf die Dörfer, zwei Menschen starben damals. Anfang Juni wurden drei verletzt, als eine Bäckerei in der Kleinstadt Beryslaw getroffen wurde. Am Dienstagvormittag kam das Wasser in das verheerte Gebiet.
Zeugenberichte Wenn Wasser zur Waffe wird: Was die Zerstörung des Kachowka-Staudamms für die Menschen in der Region bedeutet
Der zerstörte Kachowka-Staudamm in der Ukraine
© Zelenskyy Social Media Account / Picture Alliance / DPA
Seit Monaten leben die Bewohner in Dörfern bei Cherson in Angst vor täglichem Beschuss. Jetzt müssen sie auch noch vor Hochwasser flüchten. Seit dem Bruch des Kachowka-Staudamms steigt das Wasser – auf beiden Seiten des Flusses Dnjepr müssen die Menschen in Sicherheit gebracht werden.