Auf seinem Besuch in Bengasi hat sich der US-Senator John McCain für die Rebellen eingesetzt. Die internationale Gemeinschaft rief er dazu auf, alles zu unternehmen, um den Aufständischen zu helfen. Dazu gehöre auch, sie mit Waffen auszustatten, sagte McCain gestern nach einem Treffen mit dem Nationalen Übergangsrat, der Führung der Rebellen, in ihrer Hochburg Bengasi. "Ich ermutige alle Nationen, den Rat als legitime Stimme des libyschen Volks anzuerkennen"
Der frühere US-Präsidentschaftskandidat hatte sich zuvor unbesorgt darüber gezeigt, dass sich auch Kämpfer der Terrororganisation Al-Kaida unter die Rebellen mischen könnten. Als der US-Politiker vor seinem Hotel von Journalisten darauf angesprochen wurde, entgegnete er: "Wieso? ... Sie (die Rebellen) sind meine Helden."
Der Republikaner, der 2008 den Wahlkampf gegen US-Präsident Barack Obama verlor, befürwortet Washingtons Militär-Einsatz gegen die Truppen von Machthaber Muammar el Gaddafi.
US-Drohnen über Libyen
Nach verzweifelten Hilfsappellen der Rebellen in Libyen setzen die USA Drohnen gegen die Gaddafis Truppen ein. Barack Obama habe dies "wegen der humanitären Lage" in den umkämpften Gebieten entschieden, teilte US-Verteidigungsminister Robert Gates gestern in Washington mit. Libyens Regierung erklärte, durch das Vorgehen würden noch mehr Zivilisten sterben.
Der Einsatz unbemannter Flugkörper in Libyen sei ein "bescheidener Beitrag" der USA zu den Bemühungen des NATO-geführten Bündnisses, die Zivilbevölkerung vor Gaddafis Truppen zu schützen, erklärte Gates. Es handele sich lediglich um "eine sehr begrenzte zusätzliche Rolle bei unserem Beitrag". Die USA hatten mit Frankreich und Großbritannien das Militärbündnis geschmiedet, das am 19. März mit Luftangriffen gegen Gaddafis Truppen begann. Bereits Ende März übergab Washington jedoch das Kommando an die NATO und und zog seine Kampfflugzeuge von dem Einsatz ab.
USA: Gaddafis Truppen geschwächt
Infolge der Luftangriffe in Libyen sind nach US-Angaben Gaddafis Bodentruppen deutlich geschwächt. Vermutlich 30 bis 40 Prozent seien vermutlich ausgeschaltet, sagte US-Generalstabschef Mike Mullen am Rande eines Truppenbesuchs in Bagdad. Seinen Worten zufolge können allerdings derzeit weder Gaddafis Truppen noch die der Rebellen entscheidende Erfolge erzielen. "Es läuft gerade mit Sicherheit auf eine Patt-Situation hinaus", sagte Mullen. Auch er betonte, dass es keine Hinweise darauf gäbe, dass sich Al-Kaida-Anhänger unter den Rebellen befänden.