Nach einem langen Wahlabend in den USA gibt es noch keinen Sieger bei den Präsidentschaftswahlen. Obwohl sich Amtsinhaber Donald Trump zum Sieger erklärte, sind viele möglicherweise entscheidende Stimmen noch nicht ausgezählt. Aus großen Städten in den noch offenen Bundesstaaten Georgia und Pennsylvania melden Journalisten, dass erst am Mittwoch (Ortszeit) weiter gezählt werde.
In einigen Staaten der USA durfte erst am Wahltag mit der Auswertung der Briefwahlstimmen begonnen werden, das führte zu den Verzögerungen. Teils ist dabei der Abgleich von Unterschriften mit Wählerverzeichnissen vorgeschrieben. In einigen weiteren Staaten werden außerdem auch noch Stimmen ausgezählt, die einige Tage nach der Wahl eingehen. Hier zählt dann der Poststempel, der spätestens vom Wahltag stammen muss. Die Wahlleiter mehrerer Staaten im Mittleren Westen hatten im Vorfeld angekündigt, dass die korrekte Auszählung einige Tage dauern könnte.
Rangeleien vor dem Weißen Haus
Selten war eine US-Wahl derart erbittert umkämpft: Bis zuletzt hatte Trump Angst vor Unruhen geschürt. Viele seiner Kritiker befürchten, dass nach der Wahl eine harte Auseinandersetzung um deren Ergebnis folgen könnte. Auch gibt es viele Sorgen, dass es zu Gewaltausbrüchen kommen könnte. Auf der Black-Lives-Matter-Plaza vor dem Weißen Haus in Washington zog am Abend eine Gruppe von Demonstranten auf und forderte Trumps Absetzung. Dort kam es zu vereinzelten Rangeleien und Festnahmen. Ansonsten verlief die Wahlnacht aber weitgehend ruhig.

Mehr als 200 Millionen US-Bürger waren aufgerufen, den Präsidenten, die 435 Abgeordneten des Repräsentantenhauses sowie rund ein Drittel der 100 Mandate im Senat neu zu bestimmen. Zudem gab es in vielen Bundesstaaten örtliche Abstimmungen. Der US-Präsident wird nicht direkt gewählt. Der Wahlsieger in einem Bundesstaat gewinnt dort die Stimmen der Wahlleute. Diese wählen dann im Dezember den Präsidenten.